Was beschäftigt die Völkermarkter? Ein Messinstrument dafür sind die Suchanfragen bei Google. Immerhin googeln die meisten im Internet danach, was sie interessiert. Und so hat die Kleine Zeitung Völkermarkt den US-amerikanischen Datengiganten um eine Auswertung der Top-Suchbegriffe des Jahres 2023 gebeten. Bei den Ergebnissen wird zwischen Suchbegriffen in Österreich „zu Völkermarkt“ und Suchbegriffen „in Völkermarkt“ unterschieden. Ein Überblick über die Top-Suchbegriffe über Völkermarkt und welche Begriffe die heimische Bevölkerung am häufigsten in die Suchmaske eingetippt hat.
Die Völkermarkter scheinen auf jeden Fall unwettergeprägt und unternehmungslustig zu sein. Immerhin steht „Unwetterwarnung Kärnten“ auf Platz 1 der Suchbegriffe der Völkermarkter, gefolgt von „See in Flammen“. Bei dieser zweitägigen Veranstaltung samt Feuerwerk, Flug-Show, Live-Musik, Straßenkünstlern und mehr konnten im Sommer 2023 über 60.000 Besucher am Klopeiner See begrüßt werden. Auf Platz 3 der Suchbegriffe folgt „Erdbeben Kärnten“. Kein Wunder, immerhin bebte die Erde im Zentralraum Kärnten am Palmsonntag gegen 22.15 Uhr. Das Beben mit einer Magnitude von 3,8 auf der Richterskala war vor allem in Völkermarkt, Klagenfurt und St. Veit zu spüren. Auf Platz 4 landete der Klopeiner See, der mit seinen bis zu 29 Grad Wassertemperatur im Sommer als wärmster Badesee Europas gilt. Auf Platz 5 der Suchbegriffe landete Model und Schauspielerin Larissa Marolt (31), die als Tochter der Hoteliers-Familie Marolt in St. Kanzian aufgewachsen ist und die Sommermonate gerne am Klopeiner See verbringt.
Laut Google handle es sich bei den Auswertungen übrigens nicht um die meistgesuchten Begriffe, sondern um die „most trending Begriffe“, also die am stärksten aufsteigenden Suchbegriffe innerhalb eines Auswertungszeitraumes. „Diese Betrachtung besitzt in der Regel mehr Aussagekraft als die Top-Suchbegriffe“, heißt es seitens des Datengiganten. Immerhin würde ansonsten wohl „Facebook“ oder „Wetter“ ganz oben in jeder Auswertungstabelle stehen, was aber nichts über die tatsächlichen Trends aussagt.
In der zweiten Analyse geht es um die aufsteigenden Suchbegriffe zu Völkermarkt, die teils den Suchbegriffen der Einheimischen ähneln. Dabei führt „tödlicher Unfall Völkermarkt“ die Liste der Suchbegriffe an. Dieser tragische Verkehrsunfall ereignete sich Anfang November auf der B 82 Seeberg Straße. Auf einem unbeleuchteten Straßenabschnitt wurde um 5.15 Uhr in der Früh ein Fußgänger (30) vom Wagen eines 20-Jährigen erfasst und tödlich verletzt.
Unwetter im Sommer
Auf Platz 2 der Suchbegriffe über den Bezirk findet sich „Unwetter Völkermarkt“: Im Juli 2023 sorgte ein orkanartiger Gewittersturm mit mehr als 100 Stundenkilometern für ein Bild der Zerstörung und Schäden in Millionenhöhe. Danach gab es beinahe wöchentlich Unwetter mit Starkregen. Der Höhepunkt der Wassermassen wurde Anfang August erreicht, als es in Kärnten und noch stärker in Slowenien zu massiven Überflutungen und Hangrutschen kam. Auch im Bezirk Völkermarkt mussten Menschen ihre Häuser verlassen und konnten teilweise erst Monate später zurückkehren.
Der Suchbegriff „Völkermarkt Schneefall“ landete auf Platz 3 der Hit-Liste, immerhin versetzte der Dauerschneefall Anfang Februar 2023 den Bezirk in einen Ausnahmezustand. Sämtliche Schulen im Bezirk mussten einen Tag lang geschlossen bleiben, die Einsatzkräfte standen im Dauereinsatz. Doch auch die Wohnsituation spiegelt sich in der Hit-Liste wieder: Auf Platz 4 der Suchbegriffe landete „Wohnung mieten Völkermarkt“. Kein Wunder, immerhin stapeln sich im Wohnungsreferat der Stadtgemeinde Völkermarkt die Wohnungsansuchen. In Summe sind es um die 300, die vorliegen.
Die Top 5-Begriffe schließt der Suchbegriff „Kirchturm Völkermarkt“ ab. Mitte Juli 2023 wurde der Turm der Filialkirche St. Marxen in der Pfarre Kühnsdorf/Sinča durch das schwere Unwetter nahezu zur Gänze zerstört. Die Trümmer des Kirchturms landeten auf den Gräbern, Kerzen und Blumen. Nachdem Lebensgefahr bestand, wurde der Friedhof vorübergehend gesperrt. Die Kirche erhielt dann ein provisorisches Dach, der Schaden in der Höhe von mehr als 500.000 Euro ist laut Diözese von der Versicherung gedeckt. Heuer wird nicht nur der Kirchturm saniert, sondern auch die ebenfalls vom Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogene Sakristei.
Wie- und Was-Fragen könne Google auf Städte- und Regionen-Level zwar nicht auswerten, dafür aber bundesweit. Diese österreichweite Auswertung der Was-Fragen vom Jahr 2023 ist geprägt vom Geschehen im Ausland: „Was ist der Gazastreifen?“, „Was ist ein Marxist?“, „Was ist eine Implosion?“, „Was ist ein Kibbuz?“ und auf Platz 5 „Was ist Hamas?“
Vom Interesse her breiter gestreut sind die Top-Wie-Fragen des Jahres 2023: „Wie tief liegt die Titanic?“, „Wie krank ist Herbert Kickl?“ (nach den Absagen mehrerer öffentlicher Auftritte zu Jahresbeginn 2023), „Wie alt ist Jürgen Drews?“, „Wie lange gilt die Vignette 2022?“ und auf Platz 5 „Wie alt ist Michelle?“. Die Antworten darauf (damit Sie nicht Googeln müssen): Die Titanic liegt in rund 3800 Metern Tiefe, laut einem Sprecher von Kickl habe es sich nur um einen grippalen Infekt gehandelt, der ehemalige Schlagersänger Jürgen Drews ist 78 Jahre alt, die 2022er-Vignette gilt bis zum 31. Jänner 2023 und die deutsche Schlagersängerin Michelle ist (noch) 51.