Der Countdown läuft, in zwei Tagen ist das Jahr 2023 Geschichte. In vielen Bereichen ist man wohl gerade im Bezirk Völkermarkt froh, dass bald ein neues Jahr mit neuen Chancen und Hoffnungen beginnt, man denke nur an das verheerende Hochwasser im Sommer, dessen Nachwirkungen noch lange zu spüren sein werden. Auch der nach wie vor ungeklärte Mord an einer Frau, der sich im Februar in Edling ereignete, beschäftigt Behörden und Bürger bis heute. Doch es gab auch genügend positive Dinge, die im heurigen Jahr passiert sind. Werfen wir gemeinsam – Monat für Monat – einen Blick zurück.
Im Jänner wurde das Familienresort Petschnighof in Diex von der Plattform kinderhotel.info zum zweitbesten Kinderhotel in Kärnten gekürt. Am 17. Jänner feierte der Landkrimi „Immerstill“, der im Bezirk gedreht wurde, seine ORF-Premiere. Massiver Schneefall am 23. Jänner sorgte für den ersten Einsatz des Krisenstabs im Bezirk und bescherte Schülern einen schulfreien Tag. Und ebenfalls im Jänner wurde bekannt, dass das Völkermarkter Nobelrestaurant „Federleicht“ nur neun Monate nach seiner Eröffnung wieder schließt.
Im Februar gab das Land Kärnten bekannt, dass das Pilgermuseum in Globasnitz/Globasnica eine Außenstelle des Landesmuseums wird und damit eine weitere Aufwertung erfährt. In diesem Monat kam leider auch das Aus für die Drauschifffahrt mit der MS Magdalena: Die Schifffahrt Südkärnten GmbH rutschte in die Insolvenz.
Im März fand der 157. Eberndorfer Josefimarkt statt und in Bleiburg/Pliberk wurde beim Schinkenfest der 20. Schinkenkaiser gekürt. Den Titel trägt noch bis zum nächsten Schinkenfest „Bratwurstkönig“ und Eberndorfs Bürgermeister Wolfgang Stefitz. Bildungshaus Sodalitas-Rektor Josef Kopeinig erhielt den Kurt-Schubert-Gedächtnispreis. Ein nicht fachgerecht entsorgter Akku sorgte für einen Brand beim Entsorger Gojer in Kohldorf, der aber rasch unter Kontrolle gebracht werden konnte. Am meisten von sich reden machte im März aber der Waffen- und Sprengstofffund in einem Messie-Haus in Kleindiex in der Gemeinde Ruden.
Letzter Zug am alten Bahnhof Kühnsdorf
Im April hieß es Abschied nehmen von zwei Institutionen: Am Palmsonntag fuhr der letzte Zug am alten Bahnhof in Kühnsdorf ein. Nach 160 Jahren wurde der Bahnhof geschlossen. Und mit 31. April endete in Bleiburg die Ära der Lebzelterei Stöckl.
Im Mai zog eine erste schwere Gewitterfront mit Hagel über den Bezirk und forderte vor allem die Feuerwehren im Abschnitt Völkermarkt – Wallersberg. In Bad Eisenkappel/Zelezna Kapla wurde der sanierte Veranstaltungsraum „Pfarrsaal-Kulturhaus“ eröffnet, in den 800.000 Euro investiert wurden und die neue Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten/Lavanttal hielt ihren ersten gemeinsamen Tourismustag ab. Ebenfalls im Mai wurde bekannt, dass das Mochoritsch-Stammhaus der Gastronomiefamilie Jernej in Rückersdorf nicht mehr öffnet.
Der Juni begann kurios: Eine seltene Hornviper biss zur Verteidigung zwei Hunde in Bad Eisenkappel. In Neuhaus und Klein St. Veit kam es nach Unwettern erneut zu Überschwemmungen und Hangrutschen. In Völkermarkt fand das dreitägige Stadtfest statt und die beiden Schwimmerinnen Romana und Marina Zablatnik aus Gallizien nahmen an den Special-Olympics in Berlin teil. Ebenfalls im Juni musste das Nobelrestaurant „Das Lilienberg“ in Tainach wegen einer fehlenden Betriebsstättengenehmigung vorübergehend schließen.
Über 60.000 Besucher strömten Anfang Juli zum Event „See in Flammen“ an den Klopeiner See. Das Bild der Kirche von St. Marxen ohne Kirchturm ging durch die Medien, nachdem der verheerende Sturm vom 17. Juli für schwere Schäden gesorgt hatte. Danach gab es beinahe wöchentlich Unwetter mit Starkregen.
Hochwasser im August
Der Höhepunkt der Wassermassen wurde Anfang August erreicht, als es in Kärnten und noch stärker in Slowenien zu massiven Überflutungen und Hangrutschen kam. Auch im Bezirk Völkermarkt mussten Menschen ihre Häuser verlassen und konnten teilweise erst Monate später zurückkehren. Das Farantfest in Globasnitz wurde abgesagt und auch die Marktwiese in Bleiburg war überflutet.
Dennoch konnte Anfang September der Bleiburger Wiesenmarkt wie gewohnt stattfinden und lockte 145.000 Besucher an. Ebenfalls im September brachte die Eventagentur Semtainment „Haddaway“ und „Die Seer“ an den Sonnegger See.
Ab Oktober kam man nicht an der Stimme von Emely Myles vorbei. Die Sittersdorferin kam in der TV-Show „The Voice of Germany“ bis ins Finale und belegte dort Platz fünf.
Im November kamen – aufgedeckt von Journalist Franz Miklautz – Vorwürfe gegen den St. Kanzianer Bürgermeister Thomas Krainz auf, im Bezug auf das von ihm seit Langem verfolgte Thermenprojekt am Klopeiner See. In Völkermarkt wurde für Sanierungsmaßnahmen nach den Unwettern im Sommer die Seenstraße für mehrere Wochen gesperrt, was für Unmut unter den Geschäftstreibenden am Hauptplatz sorgte.
Gemeinden ohne Geld
Der Dezember schließlich war ein harter Monat für die Kommunen: In Gallizien wurde der Neubau des Gemeindeamts aus Kostengründen auf unbestimmte Zeit verschoben und die Gemeinde Neuhaus beschloss für 2024 kein Budget, da die Insolvenz droht. Doch es gibt auch Positives zum Jahresausklang: Das Rote Kreuz kaufte in Kühnsdorf ein Areal der ÖBB, um auch von dort aus zu Einsätzen fahren zu können und alle Mittelschulen im Bezirk werden in einem Pilotprojekt des Landes zu einer Bildungsregion zusammengefasst, wobei jede Schule ihren eigenen Schwerpunkt hat.
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