Anfang September wurde bekannt, dass das Stadtmarketing Villach für die Wintermonate an einer spektakulären Attraktion arbeitet: einem 50 Meter hohen Riesenrad am Nikolaiplatz. Wie bei solch großen Projekt nicht auszuschließen, gibt es Befürworter und Gegner.
"Ich sehe es außerordentlich positiv und bin begeistert von dieser genialen Idee", sagt Daniel Bernold, Konditorei Bernold. "Der Nikolaiplatz ist das Einfallstor zum Hauptplatz. Der Standort ist perfekt, weil man hier die ganze Stadt überblickt."
"Eine neue, nette Idee, wenn man die Adventlichter von oben sieht", sagt auch Ingo Fessl, Optik Fessl. "Das Riesenrad würde die Lücke vom Nikolaiplatz zum Hauptplatz schließen."
Christian Struger, Klubobmann der ÖVP Villach stellt klar: "Ein Riesenrad hat einen werbewirksamen Charakter. Dem Standort am Nikolaiplatz und Rummelplatz-Stimmung vor der Kirchentürkönnen wir als ÖVP nichts abgewinnen. Vielleicht findet sich ein geeigneterer Standort, wie der Hans-Gasser-Platz. Eine solche Entscheidung kann aber nicht auf das Stadtmarketing abgeschoben werden. Letztendlich verantwortlich ist der Bürgermeister."
Dieses Riesenrad soll nach Villach kommen:
Am Nikolaiplatz veranstaltet die Unternehmerin Christine Mirnig auch alljährlich einen karitativen Advent. Zentrale Punkt ist ein Adventkranz mit rund sieben Metern Durchmesser. Für Mirnig ist klar, dass es ihre Veranstaltung nur am Nikolaiplatz geben kann und nirgendwo anders.
Andreas Glantschnig, Holzart, stellt unmissverständlich klar:
"Seit Jahren kämpfen wir um eine Belebung. Überall hat die Stadt Anziehungspunkte, nur bei uns laufen die Leute vorbei."
Runder Tisch am Dienstag
Am Dienstag fand eine Gesprächsrunde mit den wichtigsten Beteiligten statt. "Es war ein sehr gutes, sachliches Gespräch", sagte Claudia Kohl, Geschäftsführerin des Stadtmarketings. Entscheidung, ob das Riesenrad kommt oder nicht, ist noch keine gefallen. Knackpunkt ist das Event von Christine Mirnig. "Den ,Entweder oder'-Standpunkt der Organisatorin des Adventkranzes teilen nicht alle", erklärt Kohl.
Am Standort Nikolaiplatz scheint nicht mehr gerüttelt zu werden. "Wir haben eine Standortanalyse von allen in Betracht kommenden Plätzen durchgeführt und festgestellt, dass der einzig wirklich bespielbare Platz der Nikolaiplatz ist. Für uns ist er nachwievor der perfekte Standort."
Kohl kündigt weitere Gespräche mit der Kirche und der Pfarre an. "Wir hoffen, dass es noch diese Woche so weit sein wird. Nächste Woche geht es in den Aufsichtsrat. Dann erfolgt ein Beschluss."