Ganz unscheinbar steht sie da, die „Lukas Heil-Betriebsstätte“ hinter der alten Volksschule im 700 Seelendorf Thörl-Maglern. Dass sich darin eine hochmoderne pharmazeutische Betriebsanlage befindet, vermuten wohl nur wenige. Sie wurde vor zehn Jahren gegründet, um das seit 1983 zugelassene österreichische Injektionspräparat „Isorel“ wieder für Patienten zugänglich zu machen. Das erforschte, pflanzliche Arzneimittel kommt vorwiegend in der begleitenden Krebstherapie, aber auch bei Burn-Out und zur Stärkung des Immunsystems, zum Einsatz.
Seit Oktober – nachdem endlich alle Auflagen für die neue Produktionsstätte erfüllt werden konnten – ist es wieder in Apotheken in Österreich, Deutschland und Südkorea erhältlich. „Es handelt sich dabei um ein naturbelassenes und rein österreichisches Produkt. Die Misteln werden an geschützten Standorten im Burgenland geerntet. Das hochreine Wasser wird in der hauseigenen Anlage aus reinem Bergquellwasser aus Kärnten hergestellt. Das zur Isotonierung notwendige Salz stammt aus den Salinen Austria und die Leerampullen werden in Salzburg produziert“, erklärt Pharmazeutin Alba Steinlechner, Geschäftsführerin der Lukas GmbH, die auch Zulassungsinhaberin für Standardarzneimittel, wie Schmerzmittel oder Lokalanästhetika, ist. Als mehrheitlicher Gesellschafter fungiert die deutsche gemeinnützige „Lukas-Stiftung für menschengemäße Medizin“.
Durch sie und EU-Förderungen war es erst möglich, um einen Millionenbetrag im zweistelligen Bereich den 2000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex samt Reinraum der höchst pharmazeutischen Reinraumklasse zu errichten und damit, wie Steinlechner sagt, „einen wesentlichen Beitrag für die Versorgung der Bevölkerung mit essenziellen Arzneimitteln zu leisten“.
20.000 Stück pro Stunde
20.000 Stück Injektionsampullen können pro Stunde in der neuen Betriebsstätte hergestellt werden. Gleichzeitig ist das Unternehmen auf eine Kapazität von 30 Millionen Injektionsampullen anderer essenzieller Arzneimittel ausgelegt. Der Standort soll noch weiter wachsen. Die aktuell 25 Mitarbeiter sollen in den nächsten drei Jahren auf mindestens 50 aufgestockt werden.