Im Altenwohn- und Pflegeheim "Elvine" der Diakonie de La Tour in Treffen wird das erste stationäre Hospiz in Kärnten eröffnet. Ziel dieser neuen Einrichtung, die im Februar des kommenden Jahres starten wird, ist es, "unheilbar kranken Menschen sowie deren Angehörigen in ihren letzten Lebenszeiten zu begleiten und zu betreuen", erklärte Diakonie-Rektor Hubert Stotter.
Es sei ein ganz besonderer Tag für Kärnten, denn damit werde eine wichtige Ergänzung zum bisher bestehenden Angebot der mobilen Hospizbegleitung sowie der mobilen und stationären Palliativversorgung in Kärnten geschaffen. "Menschen, die nicht zu Hause gepflegt werden wollen oder können, erhalten hier eine hochprofessionelle Betreuung in einer würdigen Atmosphäre", sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Dafür wird ein interdisziplinäres Team aus Pflegefachkräften, Ärztinnen und Ärzten, Physio- und Psychotherapeuten sowie Seelsorgern und Hospizbegleitern sorgen.
Atmosphäre soll wohnlich und angenehm sein
Das Haus "Elvine" feiert übrigens gerade das Zehn-Jahr-Jubiläum. "Am 15. Oktober 2013 ist die erste Patientin hier eingezogen", erklärte Maria Stückler. Sie hatte bisher die Pflegedienstleitung im Haus über und wird im neuen Hospiz die Leitung übernehmen. Für sie bedeutet die stationäre Hospizarbeit nicht nur eine große Verantwortung, sondern auch eine große Herausforderung. Denn die Betreuung von Hospizgästen, die oft noch mitten im Leben stehen, sei auch für die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Belastung. "Es ist aber eine Herausforderung, die wir gut annehmen werden."
Das Anliegen aller Mitarbeiter sei es, für die Hospizgäste eine angenehme und wohnliche Atmosphäre sowie ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität zu schaffen. "Sie sollen sich wie zu Hause fühlen und auch ihre Angehörigen um sich haben können", so Stückler. Im Haus "Elvine" wird ein eigener Bereich für rund zehn Hospizgäste geschaffen, längerfristiges Ziel sei es aber, "dafür ein eigenes Gebäude zu errichten", sagte Stückler.
Das Land Kärnten finanziert den jährlichen Betrieb in Höhe von 900.000 Euro, "in Summe wenden wir rund 3,6 Millionen Euro für die Hospiz- und Palliativbetreuung pro Jahr auf", sagte Prettner. Für die Zukunft sei geplant, noch weitere stationäre Hospize in anderen Regionen einzurichten. Eine Ankündigung, über die sich Heidi Stockenbojer vom Landesverband Hospiz Kärnten freute. "Wir haben uns lange für die Errichtung eines stationären Hospizes eingesetzt und hoffen wirklich, dass es nach dem Pilotprojekt in Treffen noch weitere geben wird." Es brauche ein Hospiz, um den Menschen ein Stück weit Heimat in der letzten Lebenszeit zu bieten, "in der man umsorgt wird und nicht einsam ist", so Stockenbojer.
Harald Schwinger