Im Jahr 2013 eröffnete mit dem "Frierss Feines Haus" ein kulinarisches Aushängeschild Kärntens und damit auch die Abrundung einer Familiengeschichte, die sich seit 125 Jahren um das Thema Fleisch dreht.
Das Feine Haus, das Gourmetrestaurant und Feinkostladen in einem vereint, ist in dieser Form einzigartig in Österreich und wurde seit dem ersten Jahr seines Bestehens regelmäßig ausgezeichnet. "Mit dem Feinen Haus wollten wir unsere Vision umsetzen, unsere gesamte Produktvielfalt in stilvollem Ambiente in der Feinkost zu präsentieren und den Kunden ein unverwechselbares Einkaufserlebnis zu bieten. Die raffinierte Veredelung unserer Produkte im Restaurant sollte das Konzept krönen", sagt Rudolf Frierss.
Gründervater Rudolf Frierss sen. eröffnete schon 1898 die "Fleischerei Rudolf Frierss", Villachs erste Wursterzeugung, in der Klagenfurter Straße 29. Die Stammfiliale besteht heute noch.
Auch 125 Jahre später ist das Unternehmen in fünfter Generation familiengeführt. An Innovationen und Ideenreichtum mangelte es im vergangenen Jahrhundert nicht, so wurde beispielsweise die erste original italienische Produktionsanlage für Mortadella schon 1949 in Villach errichtet.
"Schuld" daran sei die starke Italien-Affinität des Gründers gewesen und seine Vision, eine originale Mortadella rein aus heimischem Fleisch zu kreieren.
Seit jeher höchstes Qualitätsbewusstsein
Heute gibt es mehr als 150 Fleisch-, Wurst- und Schinkenspezialitäten aus dem Hause Frierss zu erwerben – in den beiden Geschäften in Villach, seit zweieinhalb Jahren auch in der Kärntnerei in Klagenfurt und österreichweit im Lebensmittelhandel sowie im eigenen Online-Shop. Im November wird am Klagenfurter Benediktiner Markt eine weitere Filiale eröffnet.
Seit 1985 wird der bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte "Prosciutto Castello" sowie alle weiteren Rohschinken-Produkte in Treffen hergestellt und gereift. Alle anderen Erzeugnisse, die Mortadella, gekochte Schinken und Salamis werden seit dem Bau des Werks in der Maria Gailer Straße im Jahr 1994 ebendort produziert. Auch die Verwaltung, Produktion, Verpackung und der Versand sind dort angesiedelt, genau gegenüber des "Feinen Hauses".
Das Fleisch, das für alle Produkte verwendet wird, stammt zu 100 Prozent aus Österreich.
Besonders stolz ist man im Unternehmen aber auch auf den Export, unter anderem nach Deutschland, Italien, Südkorea und Japan. Bettina Rabitsch, Pressesprecherin und Marketing-Abteilungsleiterin, erzählt: "In Japan herrschen höchste Qualitätskriterien am Lebensmittelmarkt. Im Jahr 2000 bekamen wir die Japan-Zulassung, die nur sehr wenige österreichische Betriebe haben. Seitdem exportieren wir den Prosciutto Castello."
Fleischkonsum und Preise
Vegane Fleischersatzprodukte sind bei Frierss derzeit kein Thema, selbst wenn der Fleischkonsum in Österreich stetig sinkt. "Unser Anspruch ist es, hochwertige Produkte auf Fleischbasis herzustellen. Das gelingt uns mit den traditionellen Familienrezepten, der handwerklichen Verarbeitung und der Leidenschaft der Familie", sagt Rabitsch und weiter: "Unser Anspruch ist es, möglichst zusatzstoffarm zu produzieren, das geht mit veganen Produkten noch nicht. Der Salz- und Fettgehalt ist oft deutlich höher als bei Produkten auf Basis von Fleisch."
Einige andere traditionsreiche Fleischereibetriebe Österreichs haben bereits vegane oder vegetarische Alternativen im Angebot, wie beispielsweise Marcher oder die Tann-Fleischbetriebe in Wernberg und St. Pölten, die für die vegetarische Linie für Spar produzieren.
In puncto Preis und Preisgestaltung sagt Rabitsch abschließend, dass die Konsumentinnen und Konsumenten, die Wert auf heimische Qualitätsprodukte legen, auch bereit sind, auch etwas mehr dafür zu bezahlen.