Es war die Fischsuppe a la Bouillabaisse, die Mario Ladinig vom "Bistro "Mario's in Velden zum Verhängnis geworden ist. Auf höchstem Niveau war der Spitzenkoch am gestrigen Mittwoch der Dritte an der Reihe, der im Kabel 1-Kochformat "Mein Lokal, dein Lokal" unter Beobachtung von TV-Koch Mike Süsser zum Dinner geladen hat.

Aufgetischt wurde, als gäbe es kein Morgen. Bei den Vorspeisen konnte nach dem Sharing-Prinzip jeder von allem kosten: Ceasar Salad, Burrata, Carpaccio und mehr wurden kredenzt. Den Konkurrentinnen Janin Baumann (Lendring), Daniela Sternad (Messnerei), Julian Kramer (Gegendtalerhof) und Markus Hammerschlag (Seegasthaus) war das alles zu viel des Guten: "Es war fast ein bisschen zu viel für eine Vorspeise". "Ich hätte mir dazu ein paar Tomätchen gewünscht". "Das Ei war nicht genau so, wie wir es uns erhofft hatten", analysierten sie. "Mimimimi" kommentierte Mike Süsser die Analysen.

Natürlich wurde aber auch mit Lob nicht gespart: "Das war wieder ein "Bist-du-deppert-Moment". "Ich habe da wirklich ein richtiges Urlaubsfeeling gefühlt". "Der Burrata hat mich voll abgeholt, er ist genau on point", wurde resümiert. So gab es für die Vorspeisen in Summe ausgezeichnete 37 von 40 Punkte. Die kritische Sternad war sogar so begeistert, dass sie gerne elf von maximal zehn Punkten verteilt hätte. 

Wolfsbarsch hat die Meinungen gespalten

Heiß her ging es dann allerdings bei den Hauptgängen. Der Wolfsbarsch war es, der die Meinungen gespalten hat - und auch das Backerl, die Delikatesse vom Barsch, konnte nicht mehr helfen. "Der Branzino könnte etwas glasiger sein", beklagte Kramer. Ausgezeichnet gemundet hat dafür die Rinderroulade. "Das zergeht auf der Gabel, ein Wahnsinn", lobte Hammerschlag.

Dann allerdings der Tiefschlag: Die Gluten-Unverträglichkeit von Daniela Sternad löste eine Reihe an Kritik aus: "Koriander kenne ich nicht an der Bouillabaisse. Ich hätte sie mir auch kräftiger gewünscht. Die Kroketten sind zäh, die hast du kaum essen können. Schade drum", lautete das Urteil. Gastgeber Ladinig reagierte hoch professionell zustimmend und verständnisvoll. "Die haben leider nachgezogen, da hast du Recht", gab er zu. Janin Baumann hat letztlich auch noch der Rosmarin bei den Kartoffeln und Zitrone beim Fisch gefehlt. 33 von 40 Punkten sind es letztlich geworden.

Wenn der beste Koch mit Essig aushilft

Die Punkte sind aber ohnehin nicht, was den Teilnehmenden am wichtigsten scheint. Alle fünf versprühen Freude an der Sache und freuen sich über das Gelingen des anderen. Das scheint auch für Beobachter zu gelten: "Da läuft gerade dein Ex-Arbeitgeber vorbei", sagte Mike Süsser plötzlich. Und so kam auch schon der aktuell beste Koch Kärntens mit einem speziellen Essig für Mario Ladinig vorbei. Eine nette Geste und eine gute Bühne.

Eine solche wird heute auch Julian Kramer vom Gegendtalerhof in Treffen bekommen. Die Verfilmung "seines Dinners" wird heute, Donnerstag, um 17.55 Uhr auf Kabel 1 gezeigt.