Johann Presslinger hat den Villacher Kirchtag 15 Jahre lang organisiert und wurde gestern überraschend von dieser Funktion abgesetzt. Warum?
Pierre Bechler: Joe Presslinger hat das großartig gemacht und zugleich ist es jetzt an der Zeit, das Fest nach 15 Jahren zu evaluieren und neu zu denken. Der Kirchtag soll aus Sicht der Stakeholder einen neuen Anstrich bekommen und ein neues Bild zeichnet man mit neuen Künstlern besser.
Gibt es Kritik? Hat an der Organisation etwas nicht gepasst?
Darum geht es nicht. Es ist in jedem Umfeld so, dass Projekte nach einer Zeit einer Veränderung unterzogen werden. Eine neue Person hat eine neue Sicht auf Dinge. Mir geht es jetzt um eine neue Grundausrichtung.
Wie soll sich diese verändern?
Ich möchte, dass wir den Spagat zwischen Brauchtum und Party besser hinbekommen. Müssen es immer mehr Menschen sein? Soll der Kirchtag ein Partyevent oder ein Brauchtumsfest sein? Jetzt ist er per se eine Party, aber der Kirchtag ist eben nicht das Frequency.
Konkret wollen Sie also die Partyzonen am Kaiser-Josef-Platz und an der Draulände verändern?
Ich will, dass wir alle Optionen prüfen und strukturiert erarbeiten, wohin die Reise gehen soll. Das möchte ich transparent und mit allen Stakeholdern tun. Und ja, es kann sich auch etwas verändern nach 15 Jahren.
Wer soll den Prozess lenken?
Wir machen das mit dem Villacher Berater Gernot Ludescher. Er wird das Projekt begleiten und dann wird sich entscheiden, ob wir die Stelle im Stadtmarketing nachbesetzen.
Es gibt die Kritik, dass Joe Presslinger nach vielen Jahren und ohne jegliche Vorankündigung abgesetzt wurde. Verstehen Sie die Kritik?
Joe Presslinger ging oft seinen eigenen Weg und es hat in diese Richtung und betreffend der Zusammenarbeit auch Gespräche gegeben. Aber wie gesagt, mir geht’s jetzt um die Sache.