Die Kritik am geplanten Logistikcenter Alplog Nord (LCAS-Nord) in Villach-Federaun reißt nicht ab. Am Mittwoch haben die österreichweit tätige Organisation Verkehrswende.at und die Bürgerinitiative "Rett ma die Schütt" rechtliche Schritte dagegen eingeleitet. Konkret wurde bei der Abteilung für Natur und Umweltschutz im Magistrat Villach eine Stellungnahme im Genehmigungsverfahren für den Hochwasserschutz für das geplante Alplog Nord eingebracht.
Darin heißt es unter anderem, dass auf der bedrohten Fläche "ein faktisches Vogelschutzgebiet besteht und somit Baumaßnahmen dieser Art unzulässig sind". Weiters wird die "Unvollständigkeit der in den Naturverträglichkeitsprüfungen 2006 und 2022 aufgelisteten geschützten Tierarten" beanstandet und gefordert, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu veranlassen sei.
"Angesichts der Krisen unserer Zeit ist es nicht mehr rechtfertigbar, einen einzigartigen Biodiversitätshotspot unter Beton zu begraben, um unser Land mit noch mehr Lkw-Verkehr zu fluten", begründet Verkehrswende-Obmann Dieter Schmidradler in einer Presseaussendung am heutigen Samstag.
Vonseiten der Stadt Villach hieß es am Samstag auf Anfrage der Kleinen Zeitung, dass am Montag eine ausführliche Reaktion zu dem Thema folgt.
Volksbegehren scheiterte
Wie berichtet, sieht die Stadt Villach vor, 18 Hektar zu verbauen, mit der Firma DLH steht der erste Logistiker am Standort fest. Sie will in Villach-Federaun sieben Hallen für einen Logistikpark errichten. Die Investitionskosten bewegen sich zwischen 30 und 40 Millionen Euro. Bis zu 150 Arbeitsplätze sollen entstehen. Mehrfach wurde von der Bürgerinitiative bereits gegen diese Pläne demonstriert, auch der Alpenverein lehnt das Projekt "strikt ab". Ein Volksbegehren wurde vom Gemeinderat allerdings abgelehnt.
Zuletzt Aufsehen erregt haben Pläne über mögliche Rodungen im angrenzenden Europaschutzgebiet. Weil nämlich durch das geplante Logistikcenter in Villach Naturraum verloren geht, ist die Stadt rechtlich verpflichtet, Ausgleichsflächen zu schaffen. Im September des Vorjahres hat der Gemeinderat mit Stimmen von SPÖ, FPÖ und ÖVP dort 7,3 Hektar Wald und Wiese gekauft. Noch sei eine Rodung aber nicht fixiert, hieß es zuletzt vonseiten der Stadt.