Mehr als fünf Wochen nach dem verheerenden Zugunglück in Fürnitz, Bezirk Villach-Land, wurde am heutigen Freitag die erste der zwei zerstörten Lokomotiven geborgen. Der Prozess gestaltete sich aufwendig, das 60 Tonnen schwere Gerät, deren Scheiben durch den Unfall zerborsten sind, musste mit einem großen Kran auf engem Raum geborgen werden. "Der Platz hier ist sehr begrenzt, die Lokomotiven wiegen Tonnen. Es ist eine Herausforderung, diese Bergung durchzuführen", schildert Gert Lenzhofer von den ÖBB den Abtransport, mit dem die Wiener Schwertransportfirma Prangl gemeinsam mit Grollitsch Transporte beauftragt wurde. Die aufwendige Bergung wird noch bis Sonntag dauern, die Loks werden dann beim Verschiebebahnhof in Fürnitz zwischengelagert.
Bereits am Freitag sorgte das Geschehen für viele Schaulustige. "Es ist nicht alltäglich, so eine Bergung zu sehen. Das sieht man nur einmal im Leben", sagt eine Anrainerin, vor deren Wohnungsfenster die Lokomotive in der Luft schwebend vorbeigehoben wurde.
Vollbetrieb in zwei Wochen
Die Aufräumarbeiten - rund 12.000 Tonnen verunreinigtes Erdmaterial mussten abgetragen und entsorgt werden - werden allerdings noch länger andauern. Der Schaden geht in die Millionenhöhe. Der Betrieb am Bahnhof Fürnitz soll aber ab 13. März wieder aufgenommen werden. Dieses Wochenende werden die Gleise verlegt. Noch einige Wochen wird die Reinigung des Grundwassers, das durch die Kollision verunreinigt wurde, in Anspruch nehmen. Sieben Brunnen wurden dafür errichtet. Eine Gefahr für Mensch oder Tier besteht laut dem Land Kärnten nicht. Wie es zum Unglück kommen konnte, steht weiterhin im Fokus von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.