Erfreuliche Nachrichten für die Villacher Innenstadt. Laut der aktuellen Erhebung des Wiener Instituts "Standort + Markt" hat sich der Leerstand auf eine Quote von 4,9 Prozent reduziert. Das ist der beste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 2013 und eine Trendwende für die Stadt, die über Jahre mit vielen Leerständen zu kämpfen hatte.
Die Analyse weist für das Jahr 2022 exakt 35 leerstehende Flächen im Stadtkern aus, 2018 blieben noch 56 Immobilien ungenützt. Bei den Neuansiedelungen handelt es sich stark um Gastronomie sowie Bank- und Bürogebäude und den Handel. "Über die Jahre hat sich das Geschäftsleben in Villach sukzessive verbessert. Bis 2016 gab es eine Erhöhung der Leerstandsquote, hauptsächlich bedingt durch die Schließung vom DM, Billa und Libro. 2017 kam außerdem die Schließung von C&A dazu. Seither wurden Leerstände durch Neuansiedelungen aber der Reihe nach beseitigt", analysiert Matthias Redlinghofer von "Standort+Markt". Die Zahlen geben ihm recht: 2017 hatte die Stadt einen überdurchschnittlich hohen Leerstand von 16,5 Prozent.
Als zentrale Ansiedelung wird vom Institut die Kette "Le Burger" angesehen. Begründet wird dies durch die Besucherfrequenz, die auf den Hauptplatz ausstrahlt. Zudem konnte die Bawag mit dem ehemaligen C&A-Gebäude einen großen Leerstand beseitigen. Die rege Tätigkeit schlägt sich auch in der Fluktuation nieder: Diese liegt bei 15,7 Prozent, der Österreichschnitt in vergleichbaren Städten bei 13,4 Prozent. Der Branchenmix wird von Redlinghofer als "ausgewogen, mit Schwerpunkt im gastronomischen Bereich" gesehen. "Es gibt in Villach mit 25 Prozent einen hohen Anteil an Gastronomie, der Anteil an Supermärkten und Kurzbedarf liegt bei 13 Prozent und ist leicht überschnittlich", sagt Redlinghofer. Begründet wird dies mit dem Interspar in der Ringmauergasse. Der Anteil an Bekleidungsgeschäften liegt bei 20 Prozent.
Marketing als zentraler Hebel
Der Villacher Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) freut sich über die Entwicklung: "Die Stadt hat sich zu einem über die Landesgrenzen hinaus populären Ort zum Leben und Arbeiten entwickelt", sagt er. Vor allem Maßnahmen in Richtung Erlebniskultur (Shopping-Abende, Livemusik, Draupuls-Wassershows) und die Überbezeichnung "Größtes Wohnzimmer Kärntens" hätten dazu beigetragen.