Seit zweieinhalb Jahrzehnten gehört das Brummen Tausender Harley-Davidson-Bikes einmal pro Jahr an den Faaker See. Das gilt auch für die 25. Auflage der European Bike Week, die von 5. bis 10. September in Szene gehen wird. Im Hintergrund wird aber schon weit darüber hinaus gedacht.
Wie es aussieht, soll der auslaufende Vertrag mit den Verantwortlichen von Harley-Davidson um stolze sieben Jahre verlängert werden. Das wollen die Touristiker aktuell zwar noch nicht bestätigen, aber es soll nur noch um Details gehen, ehe die Verträge endgültig unterschrieben werden.
"Noch ist nichts fix. Wir brauchen noch ein paar Beschlüsse, aber die Verhandlungen sind auf einem guten Weg", sagt Georg Overs, Geschäftsführer der Tourismusregion Villach - Faaker See - Ossiacher See, der sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht näher über die Inhalte eines Online-Meetings mit den Harley-Bossen äußern will. Mit dabei waren neben Overs die Verantwortlichen der Tourismusverbände Finkenstein (Michaela Tiefenbacher), Villach (Gerhard Stroitz) und Velden (Tono Wrann), Finkensteins Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP), Klaus Ehrenbrandtner, seit Mittwoch neuer Chef der Kärnten Werbung, und sein Vorgänger Christian Kresse.
Letzterer legte in den vergangenen Monaten die Basis für die Zukunft der Bike Week am Faaker See. Die Harley-Bosse bedankten sich beim Meeting ausdrücklich bei Kresse für die gute Zusammenarbeit über viele Jahre. Kresse selbst wollte sich auf Anfrage der Kleinen Zeitung nicht über seine Rolle zum neuen Vertrag äußern. Ein Vertrag, den man aber durchaus als sein "Abschiedsgeschenk" sehen könnte.
Nun ist Ehrenbrandtner für die letzten Schritte zuständig. "Noch kann ich den endgültigen Vertrag nicht bestätigen, aber wir sind schon sehr weit. Was fehlt, ist die Freigabe der touristischen Gremien."
30 Millionen Euro Wertschöpfung
Laut Poglitsch soll die Bike Week allein in der Umgebung des Faaker Sees rund 100.000 Nächtigungen bringen. Die Wertschöpfung soll laut Kresse, der nach 13 Jahren bei der Kärnten Werbung in die Selbstständigkeit wechselt, bei knapp 30 Millionen Euro pro Jahr liegen, das sind in einem Zeitraum von sieben Jahren mehr als 200 Millionen Euro.
Vor allem in der Region Faaker See zeigt man sich über die Verlängerung erfreut. Anders als beim GTI-Treffen bleiben kritische Töne zur Motor-Veranstaltung ausdrücklich in der Minderheit. Auch Tourismusobfrau Tiefenbacher zeigt sich über die Entwicklung erfreut. Die Bike Week sei eine überragende Veranstaltung, die sich über viele Jahre etabliert habe und bei Gästen wie Einheimischen akzeptiert und beliebt sei. Ähnlich argumentiert Stroitz: "Ein langfristiger Vertrag ist ein absoluter Gewinn für die Region."
Andreas Jandl