Das verheerende Unwetter Ende Juni hat in den Marktgemeinden Treffen und Arriach binnen kürzester Zeit Schäden in Millionenhöhe verursacht. Wasser- und Geröllmassen haben ganze Straßenzüge und Brücken weggerissen, Häuser und Existenzen zerstört und ein Todesopfer gefordert.
Oberste Priorität hatte zu Beginn die Wiederherstellung der regionalen Straßeninfrastruktur und der Erreichbarkeit einzelner Ortschaften. Tonnenweise Schlamm, Sand und Geröll mussten von Straßen, aus Flussbetten, Gärten, Häusern und Gräben entfernt werden. "Mehr als 150.000 Kubikmeter Material wurden mit vereinten Kräften aus dem Krisengebiet transportiert und auf fünf großen Flächen in Treffen zwischengelagert", erklärte Agrarreferent Landesrat Martin Gruber (ÖVP) nach der Regierungssitzung am Montag.
"Hinzu kommen weitere 120.000 Kubikmeter Schlamm, die circa 88 Hektar landwirtschaftliche Flächen unbrauchbar gemacht haben", erklärt Gruber. Dieses gesamte Material abzutransportieren und sinnvoll zu verwerten, ist nicht nur sehr aufwendig, sondern vor allem kostenintensiv.
Kosten von vier Millionen Euro
Vier Millionen kostet das Gesamtvorhaben, das aus Bundes-, Landes- und Gemeindemitteln umgesetzt wird. "Aus dem Agrarreferat leisten wir für die Freiräumung der landwirtschaftlichen Flächen einen anteiligen Beitrag von einer knappen Million Euro, der heute beschlossen wurde", so Gruber.
Die Lösung für diese rund 88 Hektar an Äckern und Wiesen wurde durch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Wasserwirtschaft und der Agrartechnik des Landes möglich: Denn ein Teil der Sedimente (rund 60.000 Kubikmeter) wird von der Abteilung Wasserwirtschaft für den Bau eines neuen Hochwasserschutzdammes in der Marktgemeinde Treffen verwendet. Ein geringerer Teil des Materials kann direkt in die Böden eingearbeitet werden. Weitere rund 40.000 Kubikmeter Sedimente werden schlussendlich auf eine Verwertungsfläche gebracht.
"Um Zeit und Transportkosten zu sparen, haben wir eine Verwertungsfläche in Treffen gefunden, zu der das überschüssige Material gebracht und auf der es verteilt wird", erklärt Gruber, der allen Verantwortlichen für das Zustandekommen dieser Lösung dankte.
Wie schnell die Arbeiten voranschreiten können, hängt von Faktoren wie der Witterung oder der Auslastung der beauftragten Firmen ab. "Unser Ziel ist es jedenfalls, die Flächen spätestens bis zum Maisanbau im Mai 2023 freigeräumt zu haben, sodass eine Bewirtschaftung der Felder wieder möglich ist", sagt Gruber.