Die Nachwirkungen der Pandemie und die aktuell extremen Preissteigerungen haben auch das Tierheim Villach erreicht. Mehr als 150 Tiere, so viele wie noch nie, warten dort derzeit auf ein passendes Zuhause. Vielfach vergeblich, denn immer weniger Menschen können oder wollen sich ein Haustier leisten. "Wir sind so voll wie nie zu vor. Viele Villacher haben Katzen und Hunde bei uns abgegeben, die sie sich schlicht nicht mehr leisten können", sagt Hannes Mattersdorfer, Präsident des Kärntner Tierschutzverein Villach.
Weil auch in der Einrichtung nur begrenzt Platz besteht, können Tiere nur mehr in extremen Notfällen aufgenommen werden. "Da die Vermittlung aber sehr schwierig ist, haben wir erhöhten Pflegebedarf und hohe Kosten", beklagt Mattersdorfer und bittet um Spenden. "Wir sind uns natürlich bewusst, dass viele unserer Tierfreunde vor einer großen finanziellen Herausforderung stehen. Aber auch wir tun das und bitten Bevölkerung und Politik um Unterstützung." Willkommen sind Geld- und Sachspenden wie Futter, Aufzuchtmilch, Decken, Reinigungsmittel oder Tierspielzeug.
Der Villacher Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) möchte die Hundesteuer für heuer und das kommende Jahr erlassen. Ein gemeinschaftlicher Antrag soll in der kommenden Gemeinderatssitzung eingebracht werden. "Wir möchten Bürgerinnen und Bürgern motivieren, einen Hund aufzunehmen", sagt Albel. In Klagenfurt wurde die Abgabe in der Höhe von 40 Euro pro Jahr für heuer bereits ausgesetzt, dies soll auf drei Jahre ausgedehnt werden. Der Erlass soll in beiden Städten nur für neue Tierheimhunde gelten, um eine Adaption attraktiver zu machen.
Viele Tieraufnahmen während der Pandemie
Sehr motiviert dafür waren die Villacherinnen und Villacher übrigens während der Pandemie. Überdurchschnittlich viele haben sich in dieser ruhigen Zeit für ein Haustier entscheiden. Überdurchschnittlich viele nun auch wieder dagegen. "Neben der Teuerungswelle ist das Ende der Lockdowns ein Grund für unser volles Heim. Viele Menschen haben erkannt, dass sie wieder gerne auf Urlaub fahren möchten oder zu wenig zu Hause sind", sagt Mattersdorfer, der ersucht, die Anschaffung eines Haustieres genau zu überdenken, auch wenn dem Villacher Tierheim damit derzeit sehr geholfen wäre.
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