Wenn am Sonntag, 31. Juli, der erste Kirchtagstusch ertönt, tritt auch das von Behörde, Blaulichtorganisationen und Kirchtagsorganisatoren ausgearbeitete Sicherheitskonzept in Kraft. Auffällig dabei: Die Videoüberwachung, die es bereits bei Kirchtagen in der Vergangenheit gab, wird deutlich ausgebaut. Mit insgesamt neun Kameras werden die Hotspots des rund 54.000 Quadratmeter großen Festgelände überwacht.
"Im Grunde haben wir das ohnehin ausgereifte Konzept noch einmal nachgebessert. Durch die Aufstockung der Kameras haben wir aber einen noch besseren Überblick über einen großen Teil des Geländes. Es geht darum, die Besucherströme besser einzusehen, gefährliche Situationen früher zu erkennen und die Kameras helfen auch bei der Aufklärung von Straftaten", begründet Stadtpolizeikommandant Erich Londer die Maßnahmen.
Auch die von Polizisten getragenen Body-Worn-Cams (am Körper getragene Kameras) kommen verstärkt zum Einsatz. "Jede der Streifen hat eine dieser Kameras dabei. Sie sollen vor allem deeskalierend sein und dienen der Dokumentation von Amtshandlungen und dürfen auch nur dann eingeschaltet sein", sagt Londer. Zudem wird die Villacher Exekutive bei der Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen von der Einsatzeinheit Kärnten, von einem Polizeiboot auf der Drau und vom Polizeihubschrauber des Innenministeriums unterstützt. Auch Drohnen können im Bedarfsfall eingesetzt werden.
Weiters werden wieder sogenannte "Sichere Häfen" eingerichtet. Diese werden bei Bedarf aktiviert, etwa bei drohendem Sturm oder Hagelschlag, um den Gästen der Brauchtumsveranstaltung eine sichere und befestigte Unterkunft zu bieten. Im Fall des Falles werden die Kirchtagsbesucher über die Aktivierung der "Sicheren Häfen" – insbesondere über Lautsprecher – informiert. "In einer solchen Situation gilt es vor allem Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Sicherheitskräfte und Ordner Folge zu leisten.
Erfahrungsgemäß werden viele Besucherinnen und Besucher aus Italien erwartet, weshalb die heimischen Einsatzkräfte wieder von zwei italienischen Polizisten unterstützt werden.
Um über drohende Unwettergefahren Bescheid zu wissen, wird ein Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik extra die Lage für den Kirchtag im Auge behalten. "Es wird da ganz genau auf die Werte der Messstationen in der Region geschaut", sagt Kirchtagsorganisator Joe Presslinger - mit dem Verweis, dass die Evakuierungspläne bereits 2017 zweimal bestens funktioniert hätten.
Andreas Jandl