"Seit ich bei der Feuerwehr bin, habe ich so etwas noch nicht erlebt“, sagt Herbert Stefaner, Ortskommandant der FF Winklern-Einöde und Gemeindefeuerwehrkommandant von Treffen. Seit zehn Tage ist er, wie viele hundert andere Freiwillige auch, unermüdlich im Einsatz, um die Spuren der verheerenden Naturkatastrophe zu beseitigen.
Von 6.30 Uhr bis 22 Uhr dauere derzeit der tägliche Einsatz, oft auch noch länger, erzählt Stefaner. "Bisher haben wir etwa 190 Häuser freigeschaufelt und den Schlamm aus den Kellern entfernt.“ Rund 100 Autos wurden aus den Schlammmassen geborgen und leider auch viele tote Tiere. "Eine Situation, die für alle sehr belastend ist. Es grenzt an ein Wunder, dass nicht mehr Menschen zu Schaden gekommen sind“, sagt Stefaner, der seit seinem 15. Lebensjahr Mitglied der FF Winklern-Einöde ist.
"Auch mein Vater war bei der Feuerwehr, da hat man gar nicht darüber nachgedacht, es war einfach eine Selbstverständlichkeit, das man da mithilft.“ Vom Zusammenhalt in den betroffenen Gebieten ist er überwältigt. „Viele haben auch gesagt, das sie jetzt ebenfalls zur Feuerwehr gehen wollen, weil sie sehen, was wir leisten“, versucht Stefaner dem Ganzen auch etwas Positives abzugewinnen.
Freizeit gibt es für den hauptberuflichen Landwirt derzeit nicht. Mit seinem Sohn Johann bewirtschaftet er zwei Höfe. „Zum Glück kümmert sich jetzt Johann um beide Höfe, damit ich den Rücken frei habe“, sagt er. Ab Samstag wird man dann damit beginnen, die Erdhaufen, die sich bei den Privathäusern aufgetürmt haben, zu entfernen.
Harald Schwinger