Wäre es eine normale Kirchtagswoche, man würde Kirchtagsgeschäftsführer Joe Presslinger nicht so entspannt über den Villacher Hauptplatz schlendern sehen. Und erst recht nicht in Jeans und Hemd. Doch die Lederne ist abgelegt, wie auch der notorische Stress - wenngleich über der Gerlitzen gerade ein Hagelschauer niedergeht. "Normalerweise würde jetzt mein Handy Sturm läuten", sagt Presslinger mit Blick auf die Blitze und Gewitterwolken am Horizont. Vier Mal musste man in den letzten Jahren das Kirchtagsgelände wegen Hagelstürmen evakuieren. Heuer? Kein Bedarf, denn statt der geschätzten 25.000 Besucher, die sich an einem Mittwoch in der Kirchtagswoche durch die Stadt schieben würden, sind es jetzt nur 2000, vielleicht 3000 Besucher. Die Gastgärten unter den Wohnzimmerlampen, die den Hauptplatz dekorieren, sind gut gefüllt. Der große Ansturm jener, die sich auch von einer Pandemie nicht die Party nehmen lassen, bleibt aber aus.