Herr Mion, Sie haben italienische Wurzeln und sind seit jeher bekennender Italienfan. Die Grenzen dorthin waren lange zu. Wie sehr haben Sie die Grenzöffnung herbeigesehnt?
Giuseppe Mion: Es klingt komisch, aber ich war seit der Öffnung nur ein Mal in Tarvis. Obwohl ich sonst eine enge Beziehung zu diesem Land habe. Corona ist eine unwirkliche Situation, niemand hat gedacht, dass so etwas passieren kann. Wobei dieser Lockdown nicht nur schlecht war. Wir haben gelernt, dass wir nicht zwei Mal pro Woche nach Tarvis fahren müssen. Es muss nicht immer Paris, London oder ein Urlaub am Meer sein. Ich habe etwa Wanderwege entdeckt, die ich davor nie gegangen wäre. Ich war Radfahren, im Garten, habe mehr gekocht. Ich habe Corona nie als Strafe gesehen und habe versucht, das Positive mitzunehmen. Auch beruflich hat es mir geholfen.
Andreas Jandl