Über Namensgeber von Straßen, deren Vita historisch belastet ist, per Infotafeln zu informieren, mag ein Fortschritt wider das Stillschweigen sein. Das grundsätzliche Unbehagen, das die Benennung von Straßen und Plätzen nach Nazis und deren Gedankengut Nahestehende auslöst, wird so nicht beseitigt. Im Gegenteil: Die Hinweistafel belegt, dass hier ein Mensch Namenspate steht, der der Vernichtungsmaschinerie des Dritten Reichs nahestand. Dass man als Bewohner oder Besucher der Stadt über die vielen unbelasteten Namensgeber, die ihrer Stadt alle Ehre machen, noch wenig erfährt, ist nicht der Weisheit letzter Schluss.