Im Zuge der Recherchen für sein Projekt „Im besten Einvernehmen“ (2014) über Antisemitismus und NS-Judenpolitik im Bezirk Villach ist der Villacher Historiker Werner Koroschitz auf die „rassenkundliche“ Vermessungen im Jahr 1938 in St. Jakob im Rosental gestoßen. „Nach ersten Nachforschungen sah es so aus, als würde es darüber gar kein Material geben“, erinnert sich Koroschitz. Bis man am Departement für Anthropologie an der Uni Wien dann doch fündig wurde. Ein Fund, der nicht nur großes Befremden auslöste, sondern auch eine mittlere Sensation darstellte. „Bis zu diesem Zeitpunkt war keine derart umfassende anthropologische Vermessungsaktion in Kärnten bekannt gewesen“, sagt Koroschitz, wundert sich aber nicht, dass man gerade St. Jakob zum „rassenkundlichen“ Studienobjekt auserkoren hat.
Harald Schwinger