Die FPÖ weiß den Wirbel um das umstrittene Facebookposting von "EU-Bauer" Manfred Tisal zu nutzen. Nachdem sich Heinz-Christian Strache medial hinter den Faschingsstar gestellt hat, wurde der Villacher nun auch noch zu einem "Fest" der Partei am 6. September im Wiener Rathaus eingeladen. Tisal kündigt den Auftritt auf seiner eigenen Facebookseite an und begründet ihn damit, dass er Strache dankbar sei, weil sich dieser als einziger Politiker hinter ihn gestellt habe. Es handelt sich der Optik nach um eine Wahlkampfveranstaltung. Auf Plakaten wirbt die FPÖ dafür auch mit einem Foto, das den Villacher als "EU-Bauer" auf der Faschingsbühne zeigt.
Wenn es um parteipolitische Aktivitäten ihrer Mitglieder geht, ist die Villacher Faschingsgilde in der Regel streng: Man duldet sie nicht. Wer politische Funktionen ausübt und Mandate annimmt, steht nicht mehr auf der Bühne. Der Auftritt für die FPÖ in Wien fällt nicht in diese Kategorie - man sieht ihn als einen der "Privatperson" Tisal.
Tisal hat Flüchtlinge in einem Facebookposting als "Sozialschmarotzer, die über uns herfallen" bezeichnet. Der ORF stellte die Zusammenarbeit mit ihm als Gestalter der Sendereihe "Kuhmentar" daraufhin vorübergehend ein. Wegen eines Kommentars zu Tisals Posting hat die Staatsanwaltschaft Vorerhebungen gegen eine Kärntner Facebook-Nutzerin wegen des Verdachts der Verhetzung eingeleitet.