Das Sprechen fällt einem hier sehr schwer, denn das Denkmal der Namen ist das Einzige, was von den massenhaft Ermordeten übrig geblieben ist“, erklärte Hans Karl Peterlini von der Universität Klagenfurt bei der Gedenkfeier für die Villacher Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, zu der auch heuer der Verein „Erinnern“ unter Obmann Hans Haider eingeladen hat. „Die Gedenkrede müsste sich eigentlich auf das Verlesen der Namen beschränken“, so Peterlini, der dann aber doch einen Bogen in die gegenwärtiger politische Situation spannte und die Abschiebe- sowie Flüchtlingspolitik in Österreich scharf verurteilte. „Es gibt wieder eine Spaltung in Wir und die Anderen.“ Eine Entwicklung, die bedenklich sei und der man entschieden entgegentreten müsse. „Die Politik bezahlt Diktaturen, damit sie uns die Drecksarbeit abnehmen.“ Bürgermeister Günther Albel warnte vor politischen Reflexen, die nur auf Diskriminierung und Ausgrenzung beruhen. „Das hat uns schon einmal fast in den Untergang geführt.“
Harlad Schwinger