Der Regisseur Nikolas Stemann hat gesagt, er könne Texte von Elfriede Jelinek nur gemeinsam in Gruppen lesen. Wie gehen Sie an Jelineks Texte heran?
MARTIN DUELLER: Ich liebe es, Jelinek zu lesen, weil es ein Sprachstrom und eine Überforderung ist. Es funktioniert ähnlich wie automatisches Schreiben und ihre Sprache bekommt einen Rhythmus und wird musikalisch, fast wie eine Partitur. Die Bilder, die sie erschafft, sind künstlich und gleichzeitig so bildlich, als würde man vor einem Fernseher sitzen. Ich glaube fast, Jelinek tut das, während sie schreibt.