Das Vermeiden von Emissionen gilt als beste Form von Klimaschutz. Die Stadt Villach forciert seit vielen Jahren den Ausbau der Fernwärme. Die Kelag Energie & Wärme (KEW) verfügt mittlerweile über ein Netz, das nicht nur 130 Kilometer lang ist, sondern auch besonders umweltfreundlich. Denn der Gasanteil im Villacher Fernwärme-Mix liegt bei nur 20 Prozent. Rund 80 Prozent werden aus Biomasse und Abwärme gewonnen.

Um den steigenden Bedarf an Fernwärme abzudecken, will die Stadt Villach mit der Kelag Energie & Wärme (KEW) eine weitere nachhaltige Wärmequelle anzapfen: das Abwasser der Kläranlage in St. Agathen. Sie ist auf den Bedarf von 250.000 Menschen ausgelegt und gehört zu den größten Anlagen Österreichs. „Entsprechend hoch ist das Potenzial, mit dem wir den Wärmebedarf der Villacherinnen und Villacher absichern könnten“, sagt Bürgermeister Günther Albel. (SPÖ) Daher haben die Stadt und die KEW eine Vereinbarung unterzeichnet, dieses Potenzial zu heben. Detailplanung bereits ab 2026 möglich. Derzeit laufen energiewirtschaftliche und technische Evaluierungen.

Herzstück des Konzeptes sollen Wärmepumpen sein, um die Wärme des Abwassers für Fernwärme nutzbar zu machen. „Wenn die Vorprüfungen und Konzeptionierung mit der Stadt Villach und vor allem den Verantwortlichen für die Kläranlage positive Ergebnisse bringen, können wir 2026 mit der Detailplanung beginnen“, sagen Adolf Melcher und Christoph Herzeg von der KEW-Geschäftsführung.

Für die Kläranlage wäre es der nächste Schritt hin zu einer effizienten Gesamt-Performance: Schon jetzt sorgen ein Blockheizkraftwerk und 600 Quadratmeter Photovoltaik-Kollektoren (110 kWp Leistung) dafür, dass die Anlage einen ganzjährigen Energie-Eigenversorgungsgrad von fast 80 Prozent erreicht. Mit der zusätzlichen Energiegewinnung aus dem Kläranlagenablauf kann künftig sogar ein energieneutraler Anlagenbetrieb erreicht werden.