„Eine Trasse zur Verlegung des Güterverkehrs weg vom Wörthersee wird definitiv nicht ins Zielnetz aufgenommen.“ Dieser Satz saß. Ausgesprochen hat ihn Franz Hammerschmid, Verantwortlicher der strategischen Weiterentwicklung des Schienennetzes der ÖBB. Damit steht fest, dass die Österreichischen Bundesbahnen die Verlegung des Güterverkehrs weg vom Wörthersee endgültig aus ihren Überlegungen gestrichen haben. Die Entscheidung stößt auf Unverständnis des Städte- und Gemeindebundes und auch Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl kritisiert den Entschluss.
„Benachteiligung Kärntens ist inakzeptabel“
Mandl fordert weiters ein Bekenntnis der nächsten Bundesregierung hin zur verkehrstechnischen Weiterentwicklung Kärntens: „Das ist ein weiterer Akt der seit vielen Jahren feststellbaren Benachteiligung Kärntens durch die ÖBB. Die Wirtschaft wird sich damit nicht zufriedengeben“, erklärte er und konkretisiert: „Es ist schlicht inakzeptabel, den südosteuropäischen Warenverkehr der mit der Eröffnung des Koralm- und Semmeringtunnels in Vollbetrieb gehenden Baltisch-Adriatischen Achse auf der Bahntrasse des Jahres 1864 durch die touristische Kernzone Kärntens donnern zu lassen. Das ist weder den Anrainern noch unseren Gästen zumutbar.“
Auch Kärntens Städtebund-Obmann, Villachs Bürgermeister Günther Albel (SPÖ), sieht die Entscheidung kritisch: „Das ist eine entsetzliche Fehlentscheidung der ÖBB.“ Längst wüsste man, dass der Güterverkehr jährlich zunehmen würde. Er fordert die ÖBB dazu auf, nicht kurzfristig, sondern in Jahrzehnten und Generationen zu denken. Günther Vallant, erster Präsident des Kärntner Gemeindebundes und Bürgermeister von Frantschach-St. Gertraud (SPÖ), gibt sich indes kämpferisch: „Hier ist das letzte Wort noch nicht gefallen“, sagt er.