„Schod uman Brauchtum“, so beginnt ein Posting in den sozialen Medien, am Sonntag, dem 10. November, wenige Stunden nach dem neunten Krampuslauf in Thörl-Maglern. Die Gruppe „Teufelskreis Chaos“, die 2003 von Daniel Arnold gegründet und 2011 von Christian Fina und Martin Michelitsch übernommen wurde, sorgte in den vergangenen Jahren für immer größer werdende Läufe. Während der erste Lauf nur sechs Gruppen und rund 200 Zuseherinnen und Zuseher anlockte, waren es in diesem Jahr mehr als 50 Gruppen und rund 2500 Besucher. Doch damit ist jetzt Schluss.
Gerade weil der Andrang so groß war, bemühten sich die Organisatoren um einen reibungslosen Ablauf, sorgten für genügend Parkplätze, Shuttle-Busse und eine Aftershow-Party, natürlich alles in der Freizeit und ehrenamtlich, wie es heißt. „Nach dem letzten Lauf ist es für uns als Verein aber nicht mehr vertretbar, weitere Läufe zu organisieren“, sagt Fina. Was war geschehen?
Sachbeschädigungen und Körperverletzungen
Der heurige Krampuslauf begann um 18 Uhr wie üblich beim Feuerwehrhaus in Thörl-Maglern. Danach wurde ins Feuerwehrhaus zur Aftershow-Party geladen und das Chaos nahm seinen Lauf: Stehtische wurden umgeworfen, Theken aus Verankerungen gerissen, Toiletten verstopft, Parkschranken beschädigt und wertvolle Masken gestohlen. Des Weiteren kam es auch zu Körperverletzungen. Für die Sachschäden aufkommen muss der Verein. Fina: „Ich mache das seit zehn Jahren, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.“
Verantwortliche haben sich gemeldet
Nachdem das Posting auf Facebook und Instagram viele Male geteilt wurde und sich Krampusgruppen aus ganz Österreich solidarisch mit den Teufeln aus Thörl-Maglern gezeigt hatten, meldeten sich einige der Verantwortlichen bereits bei den Organisatoren: „Es ist traurig, dass es dafür ein Posting geben muss, andererseits sind wir froh, dass sie sich gemeldet haben.“ Die verantwortlichen Gruppen wollen nun für die Schäden aufkommen, auch die Täter, die andere verletzt haben, wurden bereits am Abend der Veranstaltung von der Polizei gefasst.
Trotzdem bleibt die Gruppe bei ihrem Entschluss, keine Läufe mehr zu organisieren: „Für uns bleibt es definitiv das letzte Mal, so wollen wir das einfach nicht“, sagt Fina. Als Gast bei anderen Läufen in Österreich bleibt die Gruppe aber erhalten: „Wir wollen uns den Spaß nicht verderben lassen, nur weil ein paar Idioten sich nicht benehmen können“, sagt Fina. Wichtig ist ihm noch zu erwähnen, dass man nicht alle Gruppen in einen Topf werfen darf: „Die einen sollen nicht dafür büßen, was die anderen verbocken“, schließt er ab.
Weitere Läufe
Der Krampuslauf war einer der ersten in der Region Villach, am heutigen Montag folgt das Krampuskränzchen in St. Egyden, am Freitag der Lauf in Arnoldstein. Der große Krampuslauf in Villach findet am 29. November um 18.30 Uhr in der Villacher Innenstadt statt.