Fast zwei Jahre nach einem schweren Zugunglück in Fürnitz bei Villach muss sich am Dienstag ein Zugführer vor dem Bezirksgericht Villach verantworten. Dem Mann wird unter anderem fahrlässige Gemeingefährdung vorgeworfen, er bestritt jedoch im Vorfeld jegliche Schuld. Ein Urteil könnte es bereits am Dienstag geben, der Prozess ist bis zu Mittag anberaumt.
Zu dem Unfall war es in der Nacht auf den 20. Jänner 2023 gekommen. Zwei Güterzüge waren kollidiert, mehrere Waggons gingen in Flammen auf. Aus beschädigten Tankwaggons traten bis zu 80.000 Liter Kerosin aus, das damit verseuchte Erdreich musste abgebaggert und entsorgt werden. Zu den genauen Umständen des Unfalls hieß es vonseiten der Anklagebehörde, dass ein Deutscher (36) in seiner Funktion als Triebwagenführer eines Güterzuges aus Tarvis kommend ein „Halt“ zeigendes Signal überfahren habe.
„Grünlicht gesehen“
Er argumentierte vor Gericht, ein Zugsicherungssystem sei defekt gewesen, er habe aber die Erlaubnis gehabt weiterzufahren. Vor dem Bahnhof Fürnitz habe er ein Grünlicht gesehen. Zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft - fahrlässige Körperverletzung, fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst und fahrlässige Gemeingefährdung - bekannte er sich „teilweise schuldig“.
Um Echtzeitzugdaten zum Zeitpunkt des Unfalls zu überprüfen und zu eruieren, wann die Signalanlage zuletzt kontrolliert worden war, wurde der Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt.