Die Hochwasser-Katastrophe, von der aktuell beträchtliche Teile Österreichs betroffen sind, unterstreicht die Wichtigkeit eines effizienten Hochwasserschutzes. Auch in Villach. Deshalb investieren Bund, Land Kärnten und Verbund gemeinsam mit der Stadt Villach in den Hochwasserschutz im Bereich der Drau, um ähnlich folgenschwere Schäden künftig verhindern zu können.

7,6 Millionen Euro für ersten Bauabschnitt

Die Baukosten allein für den ersten von drei Abschnitten betragen rund 7,6 Millionen Euro. „Die derzeitige Naturkatastrophe und die Häufung von verheerenden Unwettern in den vergangenen Jahren sind schlimm und sollten zugleich Warnung genug sein. Es ist unsere Verantwortung, Villach und die Bevölkerung bestmöglich vor solchen Ereignissen zu schützen. Deshalb haben wir schon vor Jahren mit den Planungen angefangen. Vor einigen Monaten haben wir begonnen, wichtige bauliche Schutzmaßnahmen für die Sicherheit von morgen umzusetzen“, sagt Baureferent Stadtrat Harald Sobe (SPÖ).

Bei den in Villach in den vergangenen Monaten umgesetzten beziehungsweise noch geplanten Schutzbauwerken handelt es sich im Wesentlichen um Dämme und Stahlbetonmauern, die entlang von Drau und Seebach errichtet werden. In Bereichen, wo laut aktuellem Gefahrenzonenplan Schutzmaßnahmen erforderlich sind, werden nach Umsetzung der Baumaßnahmen bis zu 2000 Menschen sowie 160 Gebäude vor einem bis zu 100-jährlichen Hochwasser der Drau geschützt sein.

Welche Maßnahmen schon umgesetzt wurden

Beim Technologiepark Villach (tpv) sind die Arbeiten nahezu abgeschlossen. Es wurde ein 800 Meter langer Hochwasserschutzdamm errichtet. Weiters wurde das Drauufer in diesem Bereich aufgeweitet und ein durchflossener Nebenarm der Drau geschaffen und ökologisch ausgestaltet.

Auf Höhe der Firma Papyrus und der Fachhochschule wurden eine bestehende Mauer und ein Teil eines Radwegs erhöht. Eine Zufahrt wird zudem mit mobilen Hochwasserschutzelementen ausgestattet. Im Bereich Gailspitz-Straße (GAV) wurde die Fläche, auf der zuletzt eine Hundeschule beheimatet war, angehoben, das gilt auch für den dort verlaufenden Radweg. Auch hier sind die Arbeiten weit fortgeschritten. Zudem wurden in der Prossowitscher Au, am Zusammenfluss von Drau und Gail auf einer Länge von einem Kilometer umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen gesetzt, die im Notfall den Wassermassen mehr Platz bieten.

Weiters geplant sind im ersten Bauabschnitt die Erhöhung des bestehenden Radweges beim Seebach, zudem werden gesteuerte Schütztafeln (höhenverstellbare Schieber) installiert. So kann der Wasserspiegel des Magdalenensees, auch bei Rückstau der Drau in den Seebach, reguliert werden. Schutzmaßnahmen erfolgen auch noch beim Silbersee, wo das Gelände auf einer Länge von 85 Metern um 70 Zentimeter erhöht wird. In Duel werden zwei landwirtschaftliche Betriebe mit Mauern geschützt und in St. Ulrich sind eine Schutzmauer und ein Schutzdamm geplant.

In einem zweiten Bauabschnitt wird der Stadtteil St. Agathen primär mit Dämmen und Schutzmauern geschützt. Beim dritten Abschnitt wird der Innenstadtbereich abschnittweise mit mobilen Hochwasserschutzelementen vor einem bis zu 100-jährlichen Hochwasser geschützt werden.