Herbert Sternig ist eine Wasserratte und kennt die Gefahr im Nassen zugleich in und auswendig. Seit 40 Jahren ist der Frühpensionst bereits bei der Wasserrettung Faaker See. „Wenn ich zurückdenke wie das alles begonnen hat, kann man das Rundherum nicht mehr mit der aktuellen Situation vergleichen. Wir hatten kein Telefon und kein Boot, die Infrastruktur war ganz anders“, erinnert er sich.
Das Retten von Menschenleben blieb aber über all die Jahre gleich und im Zuge der Mitgliedschaft war er inzwischen bei hunderten Einsätzen dabei. Nicht alle endeten erfreulich und zugleich blieb immer die Hoffnung und der Zusammenhalt. „Es gibt Einsätze, da fragt man sich warum. Vor allem, wenn Kinder dabei sind, geht es einem durch und durch“, erzählt der Familienvater.
Einer der prägendsten Einsätze war jener am Faaker See im Jahr 2018, bei dem nach einem Sechsjährigen getaucht werden musste. „Als wir den Buben schließlich gefunden haben, hatte er sogar noch die Brille auf und den Schnorchel im Mund, das macht jeden Retter unendlich traurig“, sagt der frühere Fahrdienstleiter der ÖBB.
Und dann gibt es da auch noch die vielen Rettungsaktionen, die positiv enden, die Schwimmkurse mit Kindern und später die Rettungsschwimmkurse, bei denen Sternig etwas weitergeben kann. „Das Wichtigste ist, das Kinder schwimmen lernen, das ist leider immer öfters nicht der Fall, weil immer mehr Leute einen Pool daheim haben. Schwimmen zu können, ist aber der einzig wahre Schutz vor Katastrophen im Wasser“, sagt der Lebensretter. Und was bleibt neben der Wasserrettung? „Ich bin auch bei der Feuerwehr“, merkt der 55-Jährige an. Seine Motivation für all das Engangement: „Ich will für andere da sein und ihnen etwas Positives tun!“