Die Ära eines einst beliebten Skigebietet scheint beendet, ein Interessent zur Wiederbelebung nicht in Sicht.
Nachdem über die „Bergbahnen Dreiländereck GmbH & Co KG“ in Arnoldstein schon im März ein Konkursverfahren eröffnet wurde, gibt es nun ein weiteres. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) gibt bekannt, dass nun auch über das Vermögen der „Bergbahnen Dreiländereck GmbH“ bei der Talstation ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet wurde. Beide Unternehmen sind damit insolvent, die Höhe der Verbindlichkeiten im aktuellen Fall ist derzeit noch nicht bekannt. Von der Insolvenz sind rund 45 Gläubiger betroffen. Es sind dieselben, die von der ersten Insolvenz betroffen sind, bei dieser liegen die Verbindlichkeiten bei 3,2 Millionen Euro.
Parallel zur Insolvenzeröffnung wird das Bergrestaurant, das formal im Besitz der „CO KG“ steht, nun versteigert. Der Verkehrswert wird mit 244.000 Euro beziffert, der Masseverwalter war am heutigen Donnerstag für die Kleine Zeitung noch nicht erreichbar. „Jeder kann sich das Gutachten anschauen, es gibt auch nach wie vor zwei Interessentengruppen, die sich das Schätzgutachten anschauen werden“, sagt der Arnoldsteiner Bürgermeister Reinhard Antolitsch (SPÖ). Er kann nur hoffen, dass sich nach Jahren der Suche endlich jemand für den Kauf des Skigebiets entscheidet. Dass das Restaurant ohne laufenden Liftbetrieb ersteigert wird, scheint jedoch unwahrscheinlich. „Unser Ziel ist es, jemanden zu finden, der das gesamte Gebiet übernimmt, erneuert und zu neuem Leben erweckt“, sagt Antolitsch.
Liftbetrieb bis März
Die Lifte am Dreiländereck fuhren bis März 2024, danach musste Geschäftsführer Wolfgang Löscher zähneknirschend ein Minus von 60 Prozent bei den Besucherzahlen bekannt geben. Seit Jahren wird das Skigebiet von weniger Skifahrern genutzt, zuletzt waren Schulskikurse noch ein Frequenzbringer. Hauptproblem sind die milden Temperaturen und die in die Jahre gekommenen Liftanlagen.
Und dennoch hat das Skigebiet eine lange Historie. Erstmals aufgekommen ist die Idee zu einer Liftanlage am Dreiländereck 1968, nachdem sich der Skiclub Arnoldstein bereits einen hervorragenden Namen gemacht hatte und zum zweitgrößten Skiclub Kärntens angewachsen war. 1970 erfolgten erste Sondierungs- und Vorbereitungsmaßnahmen zum Ausbau des Dreiländerecks mit der geplanten Errichtung einer Doppelsesselbahn auf die Seltschacher Alm und die Schaffung einer rund vier Kilometer langen Familienabfahrtspiste. 1974 war es dann so weit: Im Dezember wurden die Bergbahnen Dreiländereck offiziell eröffnet. Das Skigebiet erfreute sich immer größerer Beliebtheit und knackte zum 10-Jahr-Jubiläum sechs Millionen Personenförderungen. Über die Jahre wurden immer wieder neue Liftanlagen in Betrieb genommen, der Alpen-Adria-Gedanke durch Veranstaltungen wie „Tour 3“ gelebt. Heuer würde das Skigebiet sein 50. Jubiläum feiern.