Die Villacher Innenstadt ist um ein besonderes Kaffeehaus reicher. In der Bahnhofstraße hat im Wohn- und Arbeitsviertel „Max Palais“ ein Hofladen samt Bistro eröffnet. Unter dem Namen „Autarkerie“ hat die soziale Dienstleistungs GmbH „Autark“ damit das dritte inklusive Kleinunternehmen in Kärnten geschaffen. „Unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderung in den Alltag zu integrieren. Wir wollen von Modellen, in denen Taschengeld geboten wird, weg und hin zu fairen Bedingungen mit Lohn und Versicherung“, sagt Autark-Geschäftsführer Andreas Jesse.
18 Personen sollen bis Ende des Jahres am Standort in Villach zu je 19 Stunden pro Woche arbeiten. „Aktuell sind es sieben Personen, die bereits ihre Arbeit aufgenommen haben. Und alle sieben sind begeistert“, so Jesse. Einer von ihnen ist Udo Schätzer: „Die Arbeit gefällt mir total. Ich habe ein tolles Team und wir servieren einen so guten Kaffee, dass ich selbst jeden Tag vor der Arbeit mit einer Tasse in den Arbeitstag starte“, sagt er.
Das Land Kärnten finanziert das Vorhaben über das Referat der Chancengleichheit mit 550.000 Euro pro Jahr bei Vollbetrieb. Landesweit gibt es damit sieben inklusive Kleinbetriebe. „Wir gehen in Kärnten seit Jahren einen aktiven Weg, um Inklusion in allen Lebensbereichen umzusetzen. Für mich ist es besonders wichtig, Menschen mit Behinderung auch in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das gibt ihnen so viel Selbstbewusstsein und Stärke“, sagte Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) bei der Eröffnung. In Summe finanziert das Land 19 Trägervereine an 160 Standorten. Damit werden rund 1600 Beschäftigungsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen. Von diesen 1600 Personen sind etwa 500 unter 25 Jahre alt. In Summe beträgt das Budget für die Chancengleichheit im heurigen Jahr rund 150 Millionen Euro.
Erfreut darüber, dass sich die „Autarkerie“ in Villach ansiedelte, zeigte sich auch Villachs Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser (SPÖ). „Wir sind als Stadt begeistert von diesem Konzept, denn die Wertschätzung für die Klientinnen und Klienten ist gelebte Inklusion.“ In den Standort investierte „Autark“ rund 100.000 Euro, die Räumlichkeiten gehören der AHA-Gruppe.