Der Kärntner Haubenkoch Hubert Wallner hat den Wörthersee zweifelsohne für sich entdeckt. Nach dem „Gourmet Restaurant Hubert Wallner“ und dem „Bistro Südsee“ in Dellach sowie dem Restaurant Sternenberg auf der Hochrindl, eröffnet er im Mai gemeinsam mit Sommelier Klaus Dolleschall (zuletzt ebenso Sternenberg auf der Hochrindl) sein bereits viertes Restaurant in bester Lage.

Unter dem Namen „Bistro Seensucht“ werden die Gastronomen dem „Aenea“ in Sekirn neues Leben einhauchen. Als Gesellschafter wird Privatier Norbert Oxee miteinsteigen. Geplant ist ein Bistro mit „leistbaren Preisen“. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und werden die Menüs gemeinsam vorbereiten. Ich selbst werde weiterhin in meinem Gourmetrestaurant kochen“, sagt Wallner. Der Fokus liegt auf „hoher Qualität für jedermann“, wie es heißt. „Nicht alles, was Hubert Wallner betreibt, ist hochpreisig und nur für Reiche, das werde ich beweisen“, kündigt der Vier-Haubenkoch an.

Zweiter Geschäftsführer des „Bistro Seensucht“ ist Weinspezialist Klaus M. Dolleschall
Zweiter Geschäftsführer des „Bistro Seensucht“ ist Weinspezialist Klaus M. Dolleschall © Grömedia

Keine Preissteigerung und Sieben-Tage-Woche

Gekocht wird mit regionalen Lebensmitteln. „Wir beziehen hauptsächlich aus Kärnten, aber auch aus Italien. Für mich ist es genauso nachhaltig einen Fisch von dort zu holen, wenn die Qualität passt“, sagt Wallner. Seine Produzenten will er nicht nennen, auch wenn, oder gerade weil, sie für andere Gastronomen auch interessant sein könnten. „Ich habe mit ihnen Fixpreise ausverhandelt. Diese werden wir auch an unseren Kunden weitergeben, das heißt, wir trotzen der Inflation. Das ist eine Seltenheit am Wörthersee“, kündigt Wallner an. Wie teuer ein Menü sein wird, lässt er noch offen. „Zuerst werden wir die Speisekarte machen und danach die Preise festlegen“.

Vom Sandwich bis zum Genussmenü

Was soll nun auf der Karte stehen? „Wir setzen auf alltägliche Küche vom einfachen Sandwich, über Frühstück bis hin zum Genussmenü. Es wird immer etwas Vegetarisches, immer Pasta und auch Fleisch geben“, sagt Wallner, der vor Jahren schon einmal Küchenchef im „Aenea“ war.

Das neuwertige Restaurant, das bis Oktober 2022 unter dem Namen „geküsst“ von Mischa Bauer, Sandra Strauss geführt wurde, wird vorerst bleiben, wie es ist. Es bietet 58 Sitzplätze, soll acht Monate im Jahr geöffnet haben und darüber hinaus für Feste buchbar sein. Beginn der heurigen Sommersaison ist mit 9. Mai, vorerst mit Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag. Ab Juni wird das Bistro täglich von 8 bis 24 Uhr geöffnet haben.

Das „Aenea“ am Wörthersee
Das „Aenea“ am Wörthersee © KK

„Große Sorgen um den Wörthersee“

Für Wallner ist es, wie geschrieben, der vierte Gastronomie-Betrieb, wobei er sich von der Hochrindl zurückziehen wird. Ebenso ist er als Hotelier des „Hermitage Vital Resort 2023“ wieder ausgestiegen. In Summe beschäftigt Wallner aktuell 53 Mitarbeiter. Die Zahl ist von mehr als 80 deutlich gesunken. Eine Reduktion, die laut Wallner den Rahmenbedingungen geschuldet ist: „Bei diesen Lohnnebenkosten war das nicht mehr möglich.“ Die Mitarbeitersuche gelinge ihm durch eine Reihe an Benefits. „Wir bieten jederzeit, auch in der Freizeit, gratis Wohnung, Essen, Getränke und gratis Seezugang“, sagt er. Um den See selbst mache er sich Sorgen: „Er ist in den 70ern stecken geblieben und mit den Preisen sind wir im Jahr 2025. Die Politik schaut zu, wie wir mit 300 gegen die Wand und in Richtung Rezession fahren und niemand tut etwas“, kritisiert Wallner.