Die Herausforderungen für Innenstädte sind auch 2023 nicht abgerissen. Vor allem der Online-Handel setzt den regionalen Unternehmen zu. Hinzu kommen Einkaufcenter, die diverse Bedürfnisse abdecken und so auch Kaufkraft abziehen. Die Villacher Innenstadt war 2023 von einer hohen Fluktuation begleitet. Eine Reihe an Geschäften - vor allem Imbiss-Läden - siedelten sich an, viele andere schlossen ihre Türen. Ein Überblick über das Geschäftsleben in Villach.
Schockmoment für die 1900 Mitarbeiter von Kika/Leiner in Österreich. Im Eiltempo schloss der Möbelriese im Sommer 23 von 40 Kika/Leiner-Filialen. Darunter war auch der Villacher Standort an der Kärntner Straße, rund 60 Mitarbeiter waren von der Insolvenz betroffen, Hunderte Villacherinnen und Villacher versuchten sich an den letzten Tagen reduzierte Ware zu sichern. In den Wochen danach wurde über die Neuübernahme spekuliert, diese scheint geregelt, zugleich ist aber kaum etwas offiziell. In das Gebäude soll ein Fachmarktzentrum kommen, welche Geschäfte sich ansiedeln, ist nicht klar. Gute Nachrichten gab es zumindest für die elf Mitarbeiter des dazugehörigen Restaurants, dieses wurde neu übernommen und fortgeführt.
Traditionsunternehmen schloss am Hauptplatz
Neben Leiner sorgte eine Schließung in der Villacher Innenstadt für landesweites Aufsehen. Das Traditionsunternehmen „Moustache“ schloss im September für immer. Diesem Schritt ging eine Insolvenz voraus, das Bekleidungsgeschäft, das es in Villach seit mehr als 40 Jahren gibt, schlitterte mit Schulden in der Höhe von knapp 190.000 Euro in die Pleite. 36 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen.
In den Reigen der Schließungen 2023 reihen sich eine Reihe weiterer Unternehmen ein - anbei eine Auflistung.
Und dennoch darf sich Villach über eine vergleichsweise geringe Leerstandsquote freuen. Für die Abgänge konnten immer wieder Neuankömmlinge gefunden werden. Vor allem im Bereich des Kunsthandwerks haben sich in der Innenstadt einige gefunden. Und in Völkendorf freute man sich über die Neuübernahme einer Trafik. Selbiges wird im Stadtteil Auen mit Jänner der Fall sein.
Gastronomische Ansiedelungen in der Kritik
Dann war da noch die Gastronomie, der Hauptfrequenzbringer für den Villacher Hauptplatz. Sie floriert und die Wirte haben auch heuer mit den kreativsten Dekorationen auf sich aufmerksam gemacht. In aller Munde war hier aber auch der Branchenmix. Gleich mehrere Imbissbuden haben in Villach neu geöffnet. In der Kritik stand vor allem Royal Foods am Villacher Hauptplatz. Die umliegenden Unternehmer haben die Ansiedelung mit einer Unterschrifteliste versucht, zu unterbinden. Die Vorlagen wurden erfüllt, Royal Foods eröffnete.
Frischen Wind gab es außerdem für die Bar Italia. Barista Tamara Nadolph verabschiedete sich nach Jahren am Villacher Hauptplatz mit dem beliebten Lokal. Nach langer Nachfolgesuche, wurde sie fündig. Die Le Bar übersiedelte kürzlich von der Gerbergasse auf den Hauptplatz.