Wer kennt es nicht? In der Vorweihnachtszeit ist man oft verleitet, seine Geschenke gemütlich von zu Hause aus auf dem Sofa, mit einer Tasse Tee, online zu kaufen. Ein paar Klicks und das Paket ist bestellt. Meistens wird es in ein paar Tagen, teilweise sogar am nächsten Tag, zugestellt. Das Post-Logistikzentrum in der Industriestraße in Wernberg arbeitet in dieser Zeit auf Hochtouren. „Obwohl Online-Händler wie Amazon die Verteilung in Kärnten teilweise schon selbstständig machen, verteilen wir durchschnittlich 76.000 Pakete pro Tag. Erst vor wenigen Tagen haben wir unseren persönlichen Allzeitrekord von 91.000 Paketen an einem einzigen Tag aufgestellt“, sagt Daniel Haut (36), der seit 2019 Standortleiter in Wernberg ist. Im Dezember werden 1,375 Millionen und im ganzen Jahr mehr als 13 Millionen Pakete verteilt. Doch wie verläuft der Weg eines Paketes vom Versand bis zu uns nach Hause?
Der Weg des Packerls
Die Pakete werden im Verteilerzentrum von Mitarbeitern nach der Ankunft auf den Förderbändern sortiert. „Pakete, die länger als einen Meter sind, müssen händisch eingeordnet werden. Die anderen werden maschinell bearbeitet“, erklärt Haut. Via Strichcode werden sie automatisch auf Förderbändern auf die richtige Rutsche abgeleitet. Die Rutschen sind Regionen zugeteilt. Beschädigte Pakte oder solche mit nicht erkennbaren Strichcodes müssen manuell bearbeitet oder sogar neu verpackt werden. Von da aus geht es weiter auf eines der Zustellfahrzeuge in Richtung Empfänger.
„Grundsätzlich gibt es mehrere Wege, wie die Pakete zu uns kommen. Jene aus dem näheren Ausland werden innerhalb weniger Tage zum Kunden gebracht. Pakete aus Asien können teilweise sogar innerhalb von sieben Tagen geliefert werden“, sagt Haut. Die meisten Pakete legen ihren Weg auf der Straße zurück. Gibt man ein Paket im Postamt ab, wird es noch am selben Tag am Abend zum Verteilerzentrum gebracht und kann bereits am nächsten Tag zugestellt werden.
Sonderschichten und zusätzliche Mitarbeiter
Um Überlastungserscheinungen zu vermeiden, sind bereits seit Anfang November um die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich eingestellt worden. Auch eine Sonderschicht wurde eingeführt. „Wir arbeiten normalerweise in zwei Schichten, eine von 13 bis 21.30 Uhr und eine von 21.30 bis 6 Uhr. In der Zeit vor Weihnachten haben wir eine zusätzliche Schicht von 9 bis 13 Uhr“, erklärt Haut weiter. In der Vorweihnachtszeit bedeutet das für Mitarbeiter auch teilweise eine Sechs-Tage-Woche. An den fünf Wochenenden vor Weihnachten wird zusätzlich auch von Sonntag auf Montag gearbeitet. „Ich muss an dieser Stelle auch ein großes Lob an alle Mitarbeiter aussprechen. Sie leisten in dieser Zeit unmenschliches an Arbeit. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen, der momentan tagtäglich für einen reibungslosen Ablauf in unserem Betrieb sorgt“, freut sich Haut. Der Frauenanteil im Betrieb beträgt übrigens 20 bis 25 Prozent.
Zustellung noch vor Weihnachten
Damit die Weihnachtsgeschenke noch rechtzeitig am Heiligen Abend unter dem Christbaum liegen, müssen sie unbedingt früh genug bestellt beziehungsweise verschickt werden. Für normale Schalterpakete ist der Stichtag der kommende Dienstag, für Post-Express Donnerstag, der 21. Dezember. Economy-Briefe müssen bis Montag und Priority-Briefe bis Mittwoch, den 20. Dezember aufgegeben werden.