Seit 25 Jahren ziehen sie mit ihren Masken und Ruten durch die Straßen, um die unartigen Kinder zu bestrafen: Die Fellacher Bartl. Im Jahr 1997 entstand die Idee, den Brauch der Hausbesuche mit Nikolaus und Krampus im Ortsteil Fellach wieder aufleben zu lassen. Der wichtigste Tag für die Bartlgruppe ist der Samstag vor dem Krampustag: Alljährlich veranstalten sie da den Fellacher Krampuslauf. Auch dieses Jahr wird der Lauf am Dorfplatz Obere Fellach am heutigen Samstag, dem 2. Dezember, ab 18 Uhr stattfinden. 

Der Lauf steht für sich, denn nicht nur der Nikolaus für die braven Kinder und die Krampusse für die unartigen kommen, sondern es wird auch traditionell eine kurze Geschichte auf die Bühne gebracht. „Heuer erzählen wir die Geschichte über die Hörner unseres Höllenfürst“, sagt Obmann Matthias Kreuger (21). Er ist seit 2018 in dieser Funktion, Dario Buchacher (25) ist sein Stellvertreter.

Von Leihmasken bis zur Filmproduktion

Doch zurück in das Jahr 1997. Mit Leihmasken und selbstgemachten Gewändern versuchten die Fellacher Bartl damals, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich zu ziehen. Im darauffolgenden Jahr war es dann so weit: Der damalige Obmann Bernhard Kreuger gründete mit seinen neun Mitgliedern den Verein, Masken und Anzüge aus Salzburg wurden für jeden besorgt. „Noch heute verbindet uns eine enge Freundschaft und Verbundenheit zur Metzger-Familie Prommegger aus Hüttschlag“, erzählt Matthias Kreuger. Im Jahr 2004 drehten sie ihren eigenen Film, den sie dann am Dorfplatz beim Krampuslauf präsentierten.

Aktuell zählen sie 20 aktive Bartl, eine Hexe und natürlich den Nikolaus. „Eine Besonderheit bei uns ist wohl, dass heute schon teilweise die Kinder der Gründungsmitglieder im Verein aktiv sind. Das spiegelt die enge Traditionsverbundenheit und den gemeinsamen Gedanken wider“, so Kreuger weiter.

Ein vier Meter großer Krampus

Durch die Hörner wirken die Krampusse meist größer als sie sind. Mit einer Höhe von rund vier Metern haben die Fellacher Bartl wohl einen der größten Krampusse österreichweit unter sich. „Unser Mitglied David Köffler ist über zwei Meter groß und trägt Hörner, die noch einmal etwa zwei Meter hoch sind. Das ist einerseits anstrengend und andererseits auch gefährlich“, sagt Kreuger. Erstmals in voller Größe war beim Krampuslauf in Villach zu sehen. Kreuger fügt hinzu: „Es muss immer jemand dabei sein, um ihn zu leiten, und er kann nur etwa 20 Minuten unter der Maske aushalten, da sie 21 Kilogramm wiegt.“

David „Mounty“ Köffler ist mit knapp vier Metern einer der größten Krampusse Österreichs
David „Mounty“ Köffler ist mit knapp vier Metern einer der größten Krampusse Österreichs © Fellacher Bartl

Auch heute wird ihr „Mounty“ natürlich zu sehen sein. Bei Glühmost und Tee können die Besucher den Geschichten der Fellacher Bartl lauschen, ihr Sackerl vom Nikolaus abholen und ein Foto mit dem „Mounty“-Krampus machen.