Ich bin sehr froh, hier sein zu dürfen, solche Aktionen gehören viel mehr gemacht“, erzählt Gerald Rabitsch. Er ist Mitarbeiter der Kärntner Gebietskrankenkasse und einer der ersten, den man beim Besuch der Krankenkasse antrifft, arbeitet er doch beim Expressschalter im Infocenter. Er steht gerade mit dreizehn Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Bereichen der Organisation an einem Punschstand am Christkindlmarkt am neuen Platz in Klagenfurt. Neben ihm sitzt im Rollstuhl eine alte Dame. Frau Raspotnik wird an der Demenzstation am Klinikum Klagenfurt behandelt. Dank des Adventkalenderprojektes der GKK kann sie und andere Patienten heute einen begleiteten Ausflug hierher unternehmen; mehr noch, einen abwechslungsreichen Tag in neuer Gesellschaft verbringen.
„In unserer Gesellschaft ist alles sehr hektisch geworden. Auch bei uns am Infoschalter geht alles sehr schnell, da kommen viele Leute. Jeder ist anders und jeden nehmen wir genau so, wie er ist und helfen ihm.“ An Tagen wie heute werde ihm, so Rabitsch weiter, so bewusst, dass die Abgrenzung und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft immer größer werde. Aufmerksamkeit sei wichtig und ein paar Stunden Zeit würden doch jedem wohl zur Verfügung stehen. Er spricht auch für seine dreizehn Kollegen, die allesamt mit viel Herz die ihnen für einen Tag anvertrauten dementen alten Menschen über den Christkindlmarkt begleiten und ihnen die eine oder andere Kleinigkeit als Erinnerung an den Tag kaufen.
Zurück auf der Demenzstation sitzt die große Stunde um den großen Tisch im Wintergarten der Station im Erdgeschoß der Geriatrischen Abteilung. ‚Liese rieselt der Schnee‘ und ‚Ihr Kinderlein kommet‘ klingen durch den Raum. Vielstimmig, versteht sich. Der Punsch riecht gut und die Kekse schmecken besser als sonst. Wie gesagt, vierzehn Kollegen aus der Personal-, der Vertragsabteilung aus der Gesundheitsökonomie, Juristen, Betriebsräte und auch zwei Lehrlinge im ersten Lehrjahr haben sich für diesen sozialen Aktionstag im Rahmen von Verantwortung zeigen! gemeldet.
Auch für sie ist der Tag voller neuer Eindrücke: „Es war schon zu Beginn eine wertvolle Einführung in die Persönlichkeit der Menschen, die wir heute begleiten dürfen; hier wird gut geschaut, was die Patienten brauchen und es ist alles sehr wertschätzend. Sehr cool ist es heute hier. Ich kenne es auch ein wenig, weil auch meine Oma im Altersheim gewesen ist“, erzählt der 17-jährige Lukas Weilharter, der eine Lehre zum Verwaltungsassistenten macht.
Sehr dankbar für die geschenkte Zeit, das Einführungsvermögen und die Großzügigkeit des Teams der Gebietskrankenkasse zeigt sich auch die Stationsschwester der Demenzstation Renate Stuck. Stellvertretend für die Patienten formuliert sie zum Abschluss den Dank für die große Empathie und die Wertschätzung an diesem Tag. Es war ein wunderschöner Tag und manche haben heute neue Freunde gefunden. Sogar ein zarter Heiratsantrag über Generationsgrenzen hinweg soll zu hören gewesen sein…