Bürgermeister Martin Kulmer sprach es in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich an: "Man sieht, dass es enger wird im Budget", stellte er klar. Noch sei man mit dem Budget im grünen Bereich, aber: Der Grat wird schmäler, 70.000 Euro Plus schreibt man noch im Operativen Haushalt, aus dem heraus Projekte finanziert werden. Kulmer: "Es darf aber nichts mehr außergewöhnliches passieren, damit wir noch ausgeglichen bilanzieren können." Nun wurde mit einem zweiten Nachtragsvoranschlag nachgebessert, um Mehrkosten abdecken zu können und auch, weil glücklicherweise auch geplante Ausgaben weniger hoch waren, als erwartet. Mehrausgaben entstehen jedoch etwa aufgrund von Hochwasserschäden, Mehrbelastungen durch gestiegene Rückzahlungen von Krediten mit variablen Zinsen, oder auch solchen Dingen wie der nicht vorhergesehenen nötigen Sanierung des Bauhofdaches (45.000 Euro). Gesamt sieht die Situation nun so aus, dass "wir im nun genau schauen müssen, welche Prognosen es für das nächsten Jahr geben wird", erklärte Kulmer. Man müsse neue Projekte mit viel Augenmaß angehen.
Als positiv hob Kulmer die von den Unternehmen geleistete Kommunalsteuer hervor, sie ist gestiegen. "100.000 Euro Mehreinnahmen kommen dadurch herein", so Kulmer. Kritischer Nachsatz: "Ich würde mir wünschen, dass sich die Ertragsanteile auch so entwickeln würden." Diese Zahlungen vom Bund würden weniger. "Hätten wir nicht so gute Betriebe, würde die Situation in St. Veit budgetär schlimmer aussehen", sagte der Bürgermeister. Belastend würden auch die anstehenden Lohnerhöhungskosten wirken. Kulmer: "Die Gehälter machen im Budget sieben Millionen Euro aus, wenn die jetzt um neun Prozent steigen, dann haben wir die Herausforderung, das in unserem Budget unterzubringen."
Was die Belastung durch die Gehälter betrifft, so übte Robert Eichwalder (FPÖ) Kritik: Man habe etwa den Mehraufwand bei einem personellen Wechsel durch einen höheren Gehaltsanspruch übersehen. Derartiges im Vorhinein zu berücksichtigen, das sei eine politische Verantwortung, die man wahrnehmen sollte. Seitens der SPÖ wies man das zurück. Der Nachtragsvoranschlag wurde einstimmig beschlossen.
Die Berichte von der Arbeit der einzelnen Ausschüsse durch deren Vorsitzende reichten von der Effektivität des Hochwasser-Rückhaltebeckens Seidlhof beim jüngsten Hochwasser (Harald Gradischnig, SPÖ), bis hin zu landwirtschaftlichen Versuchsfeldern, die es im Stadtgebiet gibt (Erhard Brunner, ÖVP).
Kulmer informierte über anstehende Projekte, von Straßensanierungen, Thema Wohnen bis hin zur neuen Drehleiter für die Feuerwehr St. Veit. Diese wird teuer: eine Million Euro wird sie kosten, was schwer zu stemmen ist. Da die St. Veiter Wehr allerdings damit auch in andere Gemeinden ausrücken, gibt es über die Förderlinie "IKZ" (Interkommunale Zusammenarbeit) 228.000 Euro an Unterstützung. Das Land Kärnten zahlt 307.000 Euro. Den Rest stemmt die Stadt selbst. Durch den Verkauf der alten Leiter und des Fahrzeuges sollte noch zusätzlich Geld hereinkommen.