Kinder sind einfach, sie bewegen sich gerne. Trampoline sind auch einfach, man kann auf ihnen "nur" hüpfen. Das sind jene simplen Standbeine, welche die Grundlage für das Unternehmen des St. Veiters Gert Kaltschütz sind. Seit 25 Jahren ist er mit seinen Trampolinen am Wiesenmarkt. "27 Jahre sind es, wenn man den 'Tingl-Tangl-Park' mitrechnet, den wir während der Coronapandemie gemacht haben", sagt Kaltschütz, der eigentlich Pädagoge ist. "Als ehemaliger Lehrer habe ich damals Kindergärtnerinnen ausgebildet", erzählt Kaltschütz über die Anfänge seiner Firma. Er selbst war einer der ersten Männer in diesem Job. "Man muss sich in die Kinder auch hineinversetzen können", sagt er über die nötigen Fähigkeiten für seine ursprüngliche Berufung – die auch beim Entwickeln von Trampolinanlagen nötig sei: "Um einen Trampolinpark bauen zu können, genügt es nicht, Techniker zu sein." Und so lässt Kaltschütz Kinder und Jugendliche nebst der herkömmlichen Springerei auch in Luftkissen hüpfen oder baut Trampoline mit Hindernissen.

Die Idee erfolgreich. Kaltschütz verwirklicht Projekte bis etwa zwei Millionen Euro Umsatz, er hat den "Jump Dome" und die "JUMPWORLD.one" in Klagenfurt ausgestattet. "Es wird alles bei uns in der Firma gebaut und der Park wird vor Ort errichtet." Die Grundelemente der Trampoline, wie etwa das Metall, das benötigt wird, oder die Schutzpolster, kämen ebenso von heimischen Firmen. Tätig ist man international, einmal sogar auch im Auftrag eines Scheichs. Das Unternehmen entwickelte sich vom "Ein-Mann-Betrieb" zum Unternehmen, das heute über das gesamte Jahr zwischen 15 und 25 Mitarbeitende beschäftigt. Insgesamt vier Firmen bilden heute den gesamten Betrieb, entstanden aus dem einst gegründeten Unternehmen Kaltschütz.

Mit "Nische" immer gut unterwegs

"Das Trampolin ist ein Nischenprodukt", erklärt der 49-Jährige. Aber es bleibe beständig beliebt, denn die Bedürfnisse von Kindern würden sich in Wahrheit nicht groß ändern, Spaß mit Bewegung gehöre da dazu. Kaltschütz: "Man kann auch mit einfachsten Dingen punkten." Konkurrenz aus China gebe es natürlich. "Aber unsere Trampoline habe eine sehr gute Qualität, die sind made in Austria. Und die Leute wissen schon, warum sie das bei uns kaufen. Schließlich gehe es ja auch um Sicherheit.

Das Kaltschütz-Breakdance wird in St. Veit gerade aufgebaut
Das Kaltschütz-Breakdance wird in St. Veit gerade aufgebaut © MICHAELA AUER

Einen Kindheitstraum habe er auch für sich selbst erfüllt, sagt Kaltschütz – mit dem Kauf des "Breakdance", das er heuer zum ersten Mal am Wiesenmarkt aufgestellt hat – was nicht ohne Diskussionen blieb. "Es hat mich schon immer fasziniert", erklärt er. Rund 800.000 Euro hat er investiert, das Gerät ist gebraucht, in Deutschland wurde es auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht." Neu würde das "Breakdance" rund drei Millionen Euro kosten. Hergestellt wurde es von der Firma "Huss Park Attractions", der Nachfolgefirma der traditionellen Firma Huss, die 1985 noch als "Huss Maschinenfabrik" das erste Breakdance herstellte.