In 18 Tagen beginnt der 660. St. Veiter Wiesenmarkt. Die Wirte aus dem Bezirk ziehen wieder für zehn Tage auf das Rennbahngelände, die Schausteller bauen ihre modernen Fahrgeräte auf und die Betreiber der Imbissstände bereiten sich auf den großen Ansturm vor. "Der St. Veiter Wiesenmarkt ist ein Spiegelbild unserer Geschichte und Kultur und steht für Tradition, Fortschritt und Zusammenhalt", freut sich Bürgermeister Martin Kulmer (SPÖ) über die bevorstehende fünfte Jahreszeit. Besonders der Wirtschaftsfaktor des Volksfestes wird von Kulmer hervorgehoben: "2000 Menschen sind in diesen zehn Tagen am Wiesenmarkt beschäftigt, das ist ein kräftiger Impuls für die Wirtschaft und sehr wichtig für die Betriebe." Man rechne demnach mit rund 20 Millionen Euro, die während der Wiesn umgesetzt werden.
Große Veränderungen bleiben aus
Große Neuerungen muss man sich trotz Jubiläumsausgabe allerdings nicht erwarten: "Wir haben uns dazu entschieden, keinen besonderen Jubiläumswiesenmarkt zu veranstalten und setzen auf Altbewährtes, das seit Jahrzehnten funktioniert", erzählt Vizebürgermeisterin und Wiesenmarktreferentin Silvia Radaelli (SPÖ). Einige Wirte haben jedoch ihre Hütten verbessert.
Neu ist, dass wieder ein Bankomat den Weg auf das Gelände gefunden hat und, dass man beim Umzug wieder zu einer altbewährten Route zurückkehrt. Die Eröffnung am Oktoberplatz sei aus verkehrstechnischen Gründen nicht so gut angekommen, wie Radaelli betont. "Der Umzug wird deshalb dieses Jahr von der Bahnhofstraße über den Schillerplatz und Unteren Platz auf den Hauptplatz führen." Somit kehrt man zur alten Route zurück, die bis 2003 begangen wurde. Rund 1500 Aktive in 60 Gruppen werden am 30. September durch die Straßen ziehen, um die Wiesenmarkt-Zeit einzuläuten.
Herold schreitet zu Fuß zur Tat
Mit den Goldhauben-Frauen wird der Herold dieses Jahr vor das Rathaus schreiten, um die Proklamation zu verlesen. "Aus Gründen der Sicherheit haben wir uns dazu entschieden, das Pferd wegzulassen. Es ist schlicht zu gefährlich und das Risiko ist es uns nicht wert. Der Weg ist dieses Jahr auch enger, das geht nicht", betont Radaelli in Hinblick auf die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher. Pferde werde es beim Umzug dennoch zu sehen geben, die Brauereien Hirt und Wimitzbräu kommen mit einem Pferdegespann.
Zweites "Break Dance" sorgt für Diskussionen
Angesprochen auf den "Break Dance"-Disput meint Bürgermeister Kulmer, dass man keine "Oberfreude" hatte, als Gert Kaltschütz mit seiner Bewerbung anklopfte. "Wir wollten ihm als St. Veiter allerdings die Chance geben, auch weil er sehr viel investiert hat und die Frage eine existenzielle Bedeutung hat", meint der Bürgermeister. Ob es am Wiesenmarkt nun 32 oder eben 64 "Break Dance"-Sitze gibt, sei nicht so wichtig. "Ich glaube, der Wiesenmarkt wird ein zweites 'Break Dance' vertragen, wir hatten auch schon zwei 'Autodroms'." Wie man die Angelegenheit 2024 regelt, ist noch offen. Man werde sich nach dem Wiesenmarkt mit den Schaustellern Kaltschütz und Ludwig Rieger zusammensetzen und die Ergebnisse des Volksfestes evaluieren und analysieren.
Sicherheit als oberstes Gebot
Um Unfälle oder anderweitige Vorfälle zu vermeiden, habe man ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das bei allen Eventualitäten für Schutz sorgen soll. "Wir haben ein Fluchtwegsystem implementiert und eine Notstromversorgung für die wesentlichen infrastrukturellen Einrichtungen. Die Polizei, das Rote Kreuz, Notärzte, Feuerwehren und ein Security-Team sind rund um die Uhr im Einsatz und werden für eine sichere Wiesn sorgen", versichert Kulmer. Videoüberwachung werde es jedoch keine geben.
Parkplatzchaos soll vermieden werden
Die Parkplätze rund um das Volksfest sind jedes Jahr Gegenstand für Diskussionen, auch in dieser Thematik habe man sich um eine zufriedenstellende Lösung bemüht. Bürgermeister Kulmer: "Elf ausgewiesene Parkflächen werden zur Verfügung gestellt und die Kurzparkzonenregelung wird für die Dauer des Marktes ausgesetzt." Somit können die Besucherinnen und Besucher auf diesen Flächen wieder gratis parken. Ein Vertrag mit den ÖBB wurde ebenfalls geschlossen, um den Bahnverkehr bis drei Uhr nachts im Stundentakt aufrechtzuerhalten.