"Mein Weg war schon immer von hohen Gipfeln und steilen Felswänden geprägt. Bereits in meiner Kindheit haben mich meine Eltern mit in die Berge genommen. Die Liebe zum Wandern und Klettern habe ich nie abgelegt und bin wirklich froh darüber, dass meine Gesundheit es mir bis heute erlaubt, in größere Höhen vorzudringen", sagt Reinhard Wrbouschek. Seit mehr als 45 Jahren ist der gebürtige Klagenfurter, der mittlerweile in Althofen wohnt, nun schon ein treues Mitglied der Kärntner Bergrettung und auch im fortgeschrittenen Alter begeistert bei der Sache.
1973 begann der Weg als Bergretter. "Durch einen Arbeitskollegen bin ich damals aktiv zum Klettern gekommen. Er hat einen Partner für das Erklimmen von Felswänden gesucht, und war schon damals im Drautal ein Mitglied der Bergrettung", erinnert sich Wrbouschek. Nach fünfjähriger Ausbildung konnten 1978 alle erforderlichen Kurse abgeschlossen und der Grundstein für eine 25-jährige Laufbahn in der Ortsrettungsstelle Steinfeld gelegt werden. "Nach mehr als zweieinhalb Jahrzehnten in Oberkärnten habe ich dann vor rund zwanzig Jahren mein Einsatzgebiet gewechselt und bin seither leidenschaftliches Mitglied der Stelle Althofen-Hemmaland", berichtet der zweifache Großvater.
Um fortlaufend in Form und auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, nimmt Reinhard Wrbouschek monatlich an Übungen teil. "Die Kameradschaft bei der Bergrettung ist einmalig und von sehr großem Wert für mich. Wir verstehen uns alle sehr gut und gehen mit einer gesunden Portion Optimismus sowie Humor an unsere Aufgabe heran. Aber auch das Lernen von neuen Inhalten sowie die Weiterentwicklung gefallen mir", sagt der Althofener.
Zehn Stunden lang im Einsatz
Neben den Übungen rückt Reinhard Wrbouschek aber auch zu diversen Einsätzen aus. Bis zu zwölf Alarmierungen können es pro Jahr werden, wie Wrbouschek zu berichten weiß: "Im Falle einer Verunglückung werden wir via Smartphone zunächst in Bereitschaft versetzt. Im Anschluss folgt ein spezifischer Befehl unseres Kommandanten, welcher den Treffpunkt und die mitzubringende Ausrüstung beinhaltet. Erst wenn dann alle verfügbaren Einsatzkräfte vor Ort sind, beginnt die Suche nach vermissten beziehungsweise verunfallten Personen." Ein Einsatz kann, vor allem bei schwierigen Ausgangsbedingungen, bis zu zehn Stunden in Anspruch nehmen.
Auch in Zukunft möchte der Pensionist seiner Leidenschaft zur Bergrettung weiterhin treu bleiben und seine Freizeit so lange in den Dienst der guten Sache stellen, wie es möglich ist. "Ich fühle mich als Mitglied der Bergrettung sehr wohl und freue mich über unsere Kameradschaft. Zudem ist es ein wunderbares Gefühl, nach einer langen und kräftezehrenden Suche eine verunglückte Person finden zu können. Solange es also meine Gesundheit erlaubt, werde ich mit Freuden weiter machen", erklärt Wrbouschek.
Florian Rankl