Gegründet wurde die Feuerwehr im Jahre 1873, als Reaktion auf die immer schneller wachsende Marktgemeinde Eberstein zum Schutz der Einwohner vor Gefahr und Feuer. Geschäftsleute, Gewerbeschaffende und Handwerksgesellen fanden sich damals im Einkehrgasthof Nussdorfer zusammen und bestimmten in freier Wahl ihre Funktionäre. Damit schlug die Geburtsstunde der Feuerwehr, die bis heute besteht. Die Chronik der Organisation ist lang. "Es wurde von Beginn an Schrift geführt, allerdings natürlich mit einigen Lücken", erzählt Christian Höffernig (34), Schriftführer und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Von den Jahren bis zum und auch während des Ersten Weltkriegs liegen nur wenige Überlieferungen vor. Erst die Folgejahre brachten der Freiwilligen Feuerwehr einen bemerkenswerten Aufschwung.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Einrichtung stetig, nicht nur in der Mitgliederzahl, auch der Fuhrpark wurde immer größer. 2014 zog die Mannschaft dann mitsamt zwei Löschfahrzeugen ins neue Rüsthaus. Besonders zu kämpfen haben die Freiwilligen in Eberstein neben den Brandeinsätzen mit Überflutungen. "Unseren Einsatz beim Hochwasser 2008 werden wir alle wahrscheinlich nie vergessen", erzählt Höffernig von der schlimmsten Überschwemmung des Ortskerns seit 60 Jahren.
Derzeit zählt die Feuerwehr insgesamt 47 Mitglieder, darunter zwei Frauen. Die Jugendfeuerwehr bildet derzeit um die zwölf junge Mitglieder aus, sie wurde erst 2018 komplett reformiert. Besonderen Wert wird in Eberstein auf die Pflege der Kameradschaft gelegt. "Neben dem Schutz und der Hilfe für die Leute in unserer Gemeinde sind die Kameraden nicht zuletzt der größte Antrieb, zumindest für mich", so Höffernig, der selbst schon seit 18 Jahren dabei ist.
Melanie Brandl