Erst vergangene Woche öffnete das "Hefehaus" in Feldkirchen seine Tore. Damit gibt es eine neue Bäckerei in der Tiebelstadt. Bäckermeisterin Veronika Dörfler verwirklichte sich mit der Eröffnung des Geschäfts eine langjährige Idee: "Ich habe bereits die Meisterprüfung zum Bäcker gemacht und dann hat es sich so ergeben, dass in Feldkirchen das Geschäft mit der Backstube leer stand."
Das Bäckerhandwerk ist für sie dabei nicht nur ein Beruf, sondern auch Leidenschaft und Faszination. Nicht zuletzt deswegen möchte sie in ihrer eigenen Bäckerei das Handwerk wieder sichtbarer machen: "Wenn das Brot nur im Regal ist, hat man gar keine Vorstellung, welche Arbeit dahinter steckt. Bei uns kann man in die Backstube hineinschauen und sich dadurch auch ein besseres Bild von allem machen."
Derzeit konzentriert sich die Auswahl im "Hefehaus" vor allem auf die handgemachten Brote – ohne Backzusätze und aus Biorohstoffen. "Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Unser Hausbrot ist ein Weizensauerteigbrot, besteht also zum Beispiel nur aus Mehl, Wasser und Salz. Ich arbeite auch so viel wie möglich mit Sauerteigkulturen, das heißt mit natürlicher Fermentation", berichtet Dörfler. Auch reines Roggenbrot, ein Urkornlaib und eine getreidefreie Variante findet man immer in der Bäckerei. Samstags gibt es außerdem Biohandsemmeln zum direktem Kaufen oder auch auf Vorbestellung. "Wer möchte, kann auch gerne vorbeikommen und eine Zimt-Kardamom-Schnecke mit Kaffee direkt bei uns vor Ort genießen", so die Bäckermeisterin.
Brot und Backwaren sollen allerdings nicht die einzigen Produkte bleiben, die im "Hefehaus" am Hauptplatz in Feldkirchen hergestellt werden. Unter dem Konzept "Brot und Bier von Hand gemacht" soll es bald also auch das Biobier von Bierbrauer Daniel Knaller vor Ort zu kaufen geben. So kam es auch zum Namen des neuen Geschäfts, denn: "Eigentlich verwenden ja die gleichen Rohstoffe: Getreide, Malz, Wasser und eben auch Hefe brauchen wir bei beiden Produkten."
Jetzt ist die 31-jährige Unternehmerin aber froh, das Eröffnungswochenende gut bewältigt zu haben: "Nach den Monaten des Renovierens und Einrichtens freue ich mich, dass ich mich wieder mit dem Backen beschäftigen kann." Den Beruf der Bäckerin würde sie jedem und jeder ans Herz legen: "Es ist eine sehr schöne Arbeit, gerade auch für junge Frauen, und entspricht nicht mehr dem Bild, dass man zum Beispiel nur in der Nacht arbeitet – es geht auch anders." Sie selbst wird im "Hefehaus" ebenfalls von zwei Mitarbeiterinnen im Verkauf und in der Backstube unterstützt. Wer die bereits vorhandenen Backwaren probieren möchte, kann das immer Mittwoch bis Freitag von 11 bis 18 Uhr und Samstag zwischen 7:30 Uhr und 14 Uhr tun.
Anna Proprentner