Hinterm Magdalensberg geht gerade der Vollmond auf. Die beinahe romantische Stille dieser Frühlingsnacht von Freitag auf Samstag wird jäh vom brutalen Stakkato der sieben Hydraulikhämmer unterbrochen. Es dröhnt wie ein XXL-Schlagzeug einer Hardrock-Band, wenn sich die schweren Hydromeißel in die beiden Brücken in St. Donat und Untermühlbach fressen. Ein Rhythmus von punktgenauer Arbeit, wenn ein Stahlbetonwerk dem Abriss zum Opfer fällt.
Um Punkt 20 Uhr wurde Freitagabend der Startschuss zum Abtragen der beiden Brücken, die die S 37 queren, gegeben.
"Bis zum Montag um 5 Uhr früh ist die S 37 zwischen St.-Veit-Nord und St.-Veit-Süd noch gesperrt. Dann werden alle Spuren der bisherigen beiden Brücken beim OBI-Markt und in Untermühlbach beseitigt sein", sagt Hannes Egger, verantwortlicher Bauleiter der Strabag für den Brückenbau im Zuge des Sicherheitsausbaues der S 37. Nach einem Monat Bauzeit wird der Verkehr mittlerweile beim OBI-Markt über eine Behelfsbrücke im Einspurverkehr mit Ampelregelung geführt. Die Vorbereitungen zum Brückenabriss waren groß. "Unter den beiden Brücken musste eine Polsterschüttung aus Erde angelegt werden: einerseits um die Fahrbahn vor den herabfallenden Brückenteilen zu schützen, andererseits um für die Bagger eine sichere Arbeitsplattform zu schaffen", sagt Egger.
Schweres Arbeitsgerät rollte an
Vier Bagger arbeiten sich in St. Donat parallel zur Brückenlängsseite Zentimeter um Zentimeter vor, drei der schweren Arbeitsgeräte schremmen ununterbrochen in Untermühlbach. "Alle sechs Brücken über die S 37 müssen abgerissen und neu gebaut werden, da sie für den Sicherheitsausbau zu schmal sind. Schließlich soll die Fahrbahn um fünf Meter erweitert werden, damit die Fahrstreifen künftig durch eine Betonleitwand getrennt werden können", sagt Hannes Egger.
Bereits am Montag wird in St. Donat mit dem Brückenneubau gestartet – genau an der gleichen Stelle. Egger: "Die neue Stahlbetonbrücke in St. Donat wird eine Tragweite von 50 Metern haben, in der Mitte wird sie von einem Betonpfeiler gestützt. Die Bauzeit wird rund neun Monate dauern."
Gert Köstinger