In Kamutur, einem abgelegenen Ort im Grenzgebiet zu Kenia, herrschen schwierige Bedingungen: Das dort ansässige Krankenhaus verfügt weder über fließendes Wasser noch über Strom. Die erschwerten Zustände hielten ein internationales Ärzteteam rund um den St. Veiter Chirurgen und Oberarzt Tomaž Benedik nicht davon ab, erkrankten Menschen im Rahmen einer Hilfsmission im "Holy Innocents Children's Hospital" in Uganda zu helfen.
Dabei erweist sich jede Operationen, aufgrund der Gesundheitsversorgung vor Ort und der meist weit fortgeschrittenen Krankheitsbilder, als eine große Herausforderung. Erst die Installation einer Solaranlage und eines Stromaggregats ermöglichte es vor Ort Operationen durchzuführen. Damit konnte das Team die notwendige medizinische Versorgung sicherstellen, die bei Weitem nicht mit europäischen Standards vergleichbar ist. Eine Woche lang dauert die Mission in Afrika, bei welcher fünf Chirurginnen und Chirurgen, vier Anästhesisten und zwei diplomierte Krankenpflegekräfte im Einsatz waren. Begleitet wurde das Team von einem Ingenieur, der sich um bauliche und Infrastrukturmaßnahmen kümmerte.
"Zum Teil wurde bei dieser siebentägigen Reise auf mehreren OP-Tischen parallel operiert, um eine möglichst hohe Anzahl Betroffener zu unterstützen. Am vorletzten Tag in Uganda wurden sage und schreibe 26 Operationen erfolgreich durchgeführt, darunter auch an Kindern und Babys", schildert Benedik vom Ordenskrankenhaus in St. Veit nach geglückter Mission. Die Palette der Eingriffe reichte von Hernien bis hin zur Entfernung von Tumoren. Highlight war ein unvorhergesehener Kaiserschnitt bei einer Einheimischen. "Das Babygeschrei war der krönende Abschluss einer gelungenen Reise", schmunzelt der gebürtige Slowene, der seit 2015 dem chirurgischen Team in St. Veit angehört.
2024 nächster Einsatz in Afrika
Benedik, der auf einem Bauernhof in Podljubelj, Slowenien, knapp über dem Loiblpass mit seiner Frau und seinen fünf Kindern lebt, über die Bedeutung der gemeinsamen Mission: "Es war eine unglaubliche Erfahrung, in Uganda zu arbeiten und den Menschen vor Ort zu helfen. Wir wussten von Anfang an, dass es schwierig werden würde, aber wir waren bereit, alles zu tun, um so viele Menschen wie möglich zu behandeln." Während des Hilfseinsatzes in Uganda war auch Benediks Tochter Selena vor Ort, die als Assistenzärztin im Krankenhaus in Laibach arbeitet und gerne ihrem Vater beim Operieren über die Schulter schaut. Auch die nächste Reise ist bereits geplant: Im Jänner 2024 geht es zurück nach Afrika.