Mittelkärnten hat drei neue Pastoralassistentinnen Anfang Dezember wurden sie gemeinsam mit fünf weiteren Frauen von Diözesanbischof Josef Marketz bei der Sendungsfeier in den Dienst der Diözese Gurk geschickt, wo sie seitdem auf verschiedenen Gebieten im Einsatz sind.
Das Amt der Pastoralassistentin ist das höchste, das eine Frau in der Kirchengemeinschaft bekleiden kann. Die Ausbildung erfolgt entweder an der Universität, im Rahmen einer berufsbegleitenden Ausbildung in St. Pölten oder einer diözesanen pastoralen Ausbildung in Klagenfurt. Insgesamt wurden in Kärnten acht neue Assistentinnen in den Dienst der Kirche geschickt.
Früh Faszination Kirche entdeckt
Eine der acht ist die Feldkirchnerin Gisela Gsodam (50). Ihre Faszination für die Kirche begann schon früh, die Liebe zum Glauben entdeckte sie noch in ihrer Firmgruppe als Jugendliche. "Feldkirchen hatte zu dieser Zeit eine sehr engagierte Jugendarbeit, dort habe ich den Funken aufgefangen", sagt die Mutter von sieben Kindern. Später studierte sie Theologie in Salzburg, kehrte aber noch vor Abschluss des Studiums nach Kärnten zurück.
Außerdem bildete sie sich zu dieser Zeit musikalisch weiter, die Musik wurde zu ihrer zweiten großen Passion. Zurück in Kärnten, engagierte sie sich ehrenamtlich im Pfarrverband Feldkirchen, begann schon 2017 als Altenheimseelsorgerin in Waiern wie auch in Feldkirchen und ist seit 2019 außerdem als Mitarbeiterin im pastoralen Dienst tätig. Von 2019 bis 2021 absolvierte sie dann die Ausbildung der Diözese zur Pastoralassistentin. Heute ist sie in der Pfarre Feldkirchen immer noch für die Altenheimseelsorge zuständig, ist aber auch in der kirchlichen Jugendarbeit tätig sowie im gesamten gottesdienstlichen Geschehen (Liturgie) als Unterstützung involviert. "Meine Motivation ist die Freude, mit Menschen am Reich Gottes weiterbauen zu können und den einen oder die andere vielleicht dazu zu ermutigen, die Augen und das Herz für die unendliche Liebe Gottes zu öffnen", betont Gsodam.
In Kärnten ruf der Kirche gehört
Ähnlich früh spürte auch Sabine Kahle (60) bereits den Ruf der Kirche. "Ich war von der Jugend weg sehr angetan vom Glauben, auch wenn mein Umfeld dies damals gar nicht verstehen konnte", erzählt die Mutter zweier Kinder. Zunächst ging sie allerdings einer anderen Profession nach, sie absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und war dann bis zu ihrer Pensionierung in verschiedenen Unternehmen tätig. Lange lebten ihr Mann und sie in Wien, bevor es sie in ihrer Pension wieder zurück nach Kärnten zog.
"Wir hörten beide irgendwann den Ruf der Kirche und des Glaubens", erklärt Kahle. Dieser Ruf wurde mit der Zeit so stark, dass das Ehepaar begann, verschiedene Ausbildungen im kirchlichen Bereich zu absolvieren. Sie unterstützte ihren Mann bei der vierjährigen Ausbildung zum Diakon und absolvierte selbst den Theologischen Fernkurs sowie die Ausbildung der Diözese. Seit 1. April 2022 wirkt sie als Pastoralassistentin in den Pfarren Guttaring, Kappel am Krappfeld, Silberegg und St. Martin am Krappfeld. "Ich bin so dankbar, mit meinem Mann gemeinsam in der Kirche wirken zu können, es ist wirklich ein Segen", betont Kahle, die seit Beginn des Schuljahr auch noch in der Volksschule Althofen Religion unterrichtet. Damit erfüllt sich die St. Veiterin einen Kindheitstraum - Lehrerin sein. "Ich kann durch den Unterricht die Schule und die Pfarre vereinen, und es ist wirklich eine wunderschöne Arbeit", schwärmt die Quereinsteigerin. Ihre Motivation für den Dienst als Pastoralassistentin fasst sie mit folgenden drei Begriffen zusammen: "gerufen – gesegnet – gesendet".
Ganze Familie aktiv in der Kirche
Die jüngste im Bunde ist die 24-jährige Lisa Stockhammer. Die gebürtige Spittalerin studiert gleich nach Abschluss der Matura Fachtheologie in Graz. "Meine Familie ist schon mein ganzes Leben sehr aktiv in der Kirche, vor allem meine Mama", erzählt die Wahl - St. Veiterin von ihren ersten Berührungspunkten mit dem Glauben. Schon früh ist Stockhammer beim Sternsingen mit dabei, oder fährt im Sommer in kirchlich organisierte Ferienlager. "Dadurch, dass meine Mama in der Kirche viel Kinder- und Jugendarbeit betrieben hat, war ich immer bei fast allem mit dabei", erinnert sich Stockhammer. In der Jugend schwächt sich die Faszination wieder ein bisschen ab, nur um am Ende der Schulzeit wieder neu aufzuflammen. Ihr Studium hat sie mittlerweile abgeschlossen, und seit Oktober ist sie als Pastoralassistentin in der Pfarre St. Veit an der Glan tätig.
Nun ist sie es, die die Kinder der Pfarre auf die Erstkommunion oder die Firmung vorbereitet, oder mit ihnen Sternsingen geht. Außerdem engagiert sie sich gemeinsam mit Lambert Jaschke in der Pfarre Klagenfurt/St. Peter im Wohnprojekt "Hi-Harbach". Bei dem Projekt geht es darum, neue Modelle des Zusammenlebens zu erkunden. "Wir wollen bei diesem Projekt als Kirche präsent sein und mitwirken, und ich freue mich, ein Teil davon sein zu dürfen", erklärt die Pastoralassistentin. Sie möchte in ihrer Arbeit Zeugnis von Gottes Gegenwart und Liebe ablegen. "Weil Gottes Liebe allen Menschen gilt, möchte ich verschiedenste Menschen in der Kirche willkommen heißen, für sie da sein und sie durch freudige und traurige Momente begleiten."
Melanie Brandl