Weil ihre Lohnverhandlungen am Wochenende gescheitert sind, haben die Eisenbahner einen österreichweiten Warnstreik ausgerufen. Keine Züge werden bis Mitternacht fahren. Am meisten betroffen sind davon Schüler und Pendler, die den öffentlichen Verkehr nutzen.
In St. Veit haben sich die Pendler im Vorfeld wohl ausgiebig informiert. Die Bahnsteige sind beinahe leer. "Es sind sehr wenig Menschen hier. Einige nehmen den Bus, andere haben eine Fahrgemeinschaft gegründet. Ich bemerke es vor allem, weil der Wartebereich sehr sauber ist", erklärt eine Mitarbeiterin des Reinigungsdienstes am Bahnhof.
Die Taxis, die am Bahnhof in St. Veit stehen, profitieren ein wenig von der aktuellen Situation. "Einige Pendler, die nicht nach Klagenfurt kommen, nehmen sich ein Taxi." Viele Schülerinnen und Schüler kommen auch mit dem Bus an.
Währenddessen warten einige Personen im warmen Wartebereich auf Kolleginnen und Kollegen, die sie mit in die Arbeit nehmen. Einer davon ist der Feldkirchner Noah Scheriau, der bei der Firma Flex in Althofen arbeitet. "Meine Mutter hat mich auf den Bahnhof nach St. Veit gebracht. Ein Arbeitskollege holt mich hier ab und nimmt mich mit nach Althofen. Für den Streik habe ich Verständnis. Die Eisenbahner sollten für ihre Arbeit fair entlohnt werden."
Stau rund um die Schulen
Die Neue Mittelschule, das Bundesrealgymnasium und die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe befinden sich unmittelbar in der Nähe des Bahnhofs. Hier bilden sich laufend kleine Autostaus. Sobald ein Pkw anhält, steigen mehrere Schülerinnen und Schüler aus. "Rund um das Schulgebäude parken mehr Autos als üblich. Es war schwer, einen Parkplatz zu finden", erklärt eine Schülerin.
Wenig los am Bahnhof in Feldkirchen
Auch in Feldkirchen haben sich Pendler und Schüler vor dem Streik informiert. Es waren sehr wenig Leute am Bahnhof unterwegs. Laut dem ÖBB-Fahrdienstleiter "wollte lediglich nur eine Person nach Zagreb fahren und war bereits um 7 Uhr am Bahnhof".
Eine mühsame Anreise zur Arbeit hatte Alem Mešanović aus Klagenfurt. Mešanović arbeitet beim Unternehmen Lam Research in Villach. Zuerst ging es für den Klagenfurter mit dem Bus nach Feldkirchen, nachdem er dort zwei Stunden gewartet hat, konnte um 11.40 Uhr mit einem zweiten Bus über Ossiach nach Villach fahren.
Busse nach Villach oder Klagenfurt wurden kaum in Anspruch genommen.