Sein Weg zur Kirche war ungewöhnlich – zu Gott, da spürte er immer eine Verbindung, sagt Wolfgang Kahle (69) aus Klein St. Paul. Er wurde am vergangenen Sonntag zum ständigen Diakon geweiht. Ein Weg, den er für sich vor einigen Jahren noch nicht so gesehen hätte. Denn der pensionierte Topmanager aus dem Sicherheitsbereich hat über viele Jahre ein internationales Unternehmen in Wien geführt. Der gebürtige Kärntner hat dabei immer ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter gehabt, durchgegriffen, wenn es nötig war, aber immer einen familiären Stil gepflegt, erzählt er. "Mir wurde eine 'eigenartiger' Führungsstil nachgesagt – so sanft. Deshalb hatte man mich damals nach Wien gebeten. Dort musste ich aber auch einige unerfreuliche Entscheidungen treffen. Ich habe immer Mitmenschlichkeit gelebt, nicht immer wurde das gesehen. Man sagte zu mir 'der Schlächter aus Kärnten'. Ich bekam sogar Morddrohungen, weil ich einige Mitarbeiter entlassen musste", erzählt er aus dem Alltag einer Branche, die wohl nicht immer "fein" ist. Damals hatte das Unternehmen auch eine externe Managementberatung im Haus, die – wie man sagt – "mit dem Stahlbesen aufräumte".