Die Vorfreude ist groß! Endlich können wieder die Guttaringer Krämermärkte stattfinden. "Zum 477. Mal." Das betont Bürgermeister Günter Kernle (GfG) nicht ganz ohne stolz. Traditionell finden die Märkte am 2. und 3. Wochenende nach dem St. Veiter Wiesenmarkt statt. Am Samstag um 17 Uhr gibt es die große Eröffnung, samt Umzug und Marktfreyung – die von der Landjugend aufgestellt wird. Am Abend gibt es auch eine große Party der "Hochofenteufel". Organisationstalent Werner Koban hat die Übersicht über alle 50 Marktfieranten am kommenden Sonntag, 9. Oktober, und am darauf folgenden Sonntag, 16. Oktober. "Wir haben Aussteller auch über die Grenzen hinaus eingeladen", sagt der Bürgermeister. "Sie kommen auch aus Slowenien und Italien." Am Sonntag ist der Markt schon ab in der Früh geöffnet. "Die Händler sind schon um 6 Uhr früh da, aber richtig losgeht es so um 9 Uhr", sagt Kernle. Dafür mit "open end", wie der Bürgermeister sagt. "Alle machen mit. Das ist besonders schön", lobt er den Zusammenhalt in der Gemeinde. "Jung und alt, Kindergarten und Schulen singen, jeder Verein trägt etwas bei, die Gastronomie aus unserer Gemeinde ist auch hervorragend und vertreten", schwärmt er. Und ihm fällt auch gleich ein Slogan ein: "Zum Plaudern, Einkaufen und Spazieren!" Es gibt auch einen kleinen Vergnügungspark im Luschan-Garten. Die Schaustellerfamilie Pötscher stellt ein Autodrom auf, es gibt auch einen Schweinderlzug und eine Hüpfgelegenheit.
"Nach den zwei Jahren Pause erwarten wir uns heuer viele Besucher", sagt Kernle. An die 2000 Besucher werden erwartet. Die Ortsdurchfahrt von Guttaring ist an diesem Samstag und an den nächsten beiden Sonntagen gesperrt. Einen eigenen Parkplatz für Besucher gibt es nicht, aber man kann vor den Ortseinfahrten auch entlang der Straße parken.
Geschichte des Marktes
Guttaring hatte einen langen Weg als Durchzugsgemeinde hinter sich, bevor es zur Marktgemeinde erhoben wurde. Geografisch war es zwischen den Bergwerken und Eisenstraßen und als Standort des heute ältesten Hochofens Europas aber immer bevorzugt. Historiker vermuten, dass man schon 1346 mit einer Erwähnung von Guttaring als "Burgfried" eine indirekte Anerkennung des Marktrechtes für Guttaring hatte. Offiziell wurde es dann gleich mehrmals: 1542 verlieh Erzbischof Ernst von Salzburg das Recht, einen Jahrmarkt auf den Sonntag nach Simonis et Judae und einen Wochenmarkt am Mittwoch zu veranstalten. 1548 wurde das Recht durch König Ferdinand auf Bitten des Erstbischofs nochmals bestätigt. 1573 gibt es auch von Erzherzog Karl neuerlich ein Marktrecht, 1708 bestätigt Kaiser Josef I. das nochmals und ab 1840 darf man dank Kaiser Ferdinand I. sogar drei Jahrmärkte in Guttaring abhalten. Die Schriftstücke sind allesamt im Landesarchiv Kärnten erhalten. Auch die – in nahezu unleserlicher Handschrift verfasste – Freyung ist noch erhalten. Sie besagt, das Recht zu handeln und verkaufen, solange sie für die Jahrmärkte ausgerufen wurde.