Ein harter Schlag für die Stadt Feldkirchen, ein Gewinn für die Stadt St. Veit. Das Unternehmen "go-e", das Ladestationen für Elektroautos und entsprechendes Zubehör herstellt, soll seinen Standort von der Tiebel an die Glan im Nachbarbezirk verlegen. Feldkirchens Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP): "Das Unternehmen war in der ehemaligen Embatex-Halle eingemietet. Es wurde lange um den Kauf des Gebäudes verhandelt, es kam allerdings zu keinem Ergebnis. Es konnte auch kein anderer Standort gefunden werden." Man habe sich seitens der Stadt "sehr bemüht", doch der Betrieb konnte nicht in Feldkirchen gehalten werden. Damit gehen in Feldkirchen 100 Arbeitsplätze verloren.
Übersiedlung bis 2024
Der geplante Umzug wird von "go-e" bestätigt: "Er wird bis 2024 erfolgen. Es ist bereits ein neues Grundstück im Industriepark St. Veit in Aussicht", sagt Ronald Kroke, Pressesprecher von "go-e". Der Standort in Feldkirchen war für unsre Ansprüche nicht mehr geeignet. Unter anderem ist es nicht möglich, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren. Diesen Strom würden wir auch für die Produktion, aber vor allem für das Laden von E-Autos benötigen, das ja ein zentraler Kern unserer Firmenphilosophie ist."
Das Unternehmen beschäftigt in Feldkirchen 100 Mitarbeiter, ein Teil davon komme aus Klagenfurt, andere aus Feldkirchen. Die Mitarbeiter werden an den zukünftigen Standort mitgenommen. In St. Veit wird ein neues Gebäude entstehen, das ganz auf die Flächenbedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten werden kann. "Wir haben natürlich auch in Feldkirchen nach Alternativen gesucht, am Ende haben wir uns aber für St. Veit entschieden. Wichtig ist uns, dass wir einen Standort in Kärnten erhalten", sagt Kroke. Der Betrieb hat auch Standorte in Berlin und in Graz.
Heftige Reaktionen löst der Umzug nach St. Veit politisch aus. "Das ist ein weiterer schwerer Schlag für den Wirtschaftsstandort Feldkirchen. Der Verlust von 100 Arbeitsplätzen und der Kommunalsteuer, die ein derart zukunftsträchtiges Unternehmen einbringt, wiegt in der aktuellen Situation doppelt schwer", sagt Vizebürgermeister Herwig Röttl (SPÖ). "Man fragt sich, welche Anstrengungen der Bürgermeister unternommen hat, um den Betrieb in Feldkirchen zu halten? Weder wurde im Stadtrat noch in anderen Gremien über einen etwaigen Standortwechsel berichtet. Hier wäre ein Schulterschluss aller Parteien selbstverständlich gewesen", erklärt Röttl.
Trotzdem "positive Entwicklung"
Bürgermeister Treffner verweist hingegen auf eine positive Entwicklung im Bereich der Unternehmenslandschaft in Feldkirchen: "Es gibt zum Beispiel Betriebe, die aufgestockt haben, dazu gehört unter anderen die Firma Bittner, die Medikamente herstellt. Der Mitarbeiterstand wurde um 30 erhöht. McDonald's brachte als neuer Betrieb 50 Arbeitsplätze."