Eine nicht ganz alltägliche Entdeckung machte Dietmar Messner, Pächter und Burgherr auf Burg Liebenfels. Eine Entdeckung, die aktueller nicht sein könnte. In mühevollen Recherchen fand er nämlich heraus, dass der neue englische König Charles III. Kärntner, genauer gesagt Glantaler Wurzeln hat.
In einem Geschichtsbuch ist Messner über einen Konrad Lochner von Liebenfels, der um 1450 auf der Burg gewohnt hat und einem bayrischen Adelsgeschlecht entstammte, "gestolpert". "Ich habe den Stammbaum weiterverfolgt und herausgefunden, dass dieser ein Vorfahre des englischen Königs ist", sagt Messner. 17 Generationen liegen zwischen dem Glantaler und dem Engländer.
Der Enkelsohn von Konrad Lochner von Liebenfels war ein gewisser Hans Ungnad III. von Weißenwolf. Er war Landesstatthalter der Steiermark, eine Funktion die ab 1848 von der Bezeichnung Landeshauptmann abgelöst wurde. "Weil er aber ein Protestant war, musste er Österreich verlassen und ist nach Wittenberg, ins deutsch-tschechische Grenzgebiet gezogen", sagt Messner. In seinem weiteren Stammbaum finden sich Namen wie Friedrich II. von Hessen Homburg oder Friedrich Wilhelm Karl von Preußen – bis schlussendlich ein Philip Mountbatten (Battenberg) von Griechenland und Dänemark auftaucht, es handelt sich dabei um Prinz Philip, den verstorbenen Mann der vor wenigen Tagen verstorbenen Queen Elizabeth II. und Vater des jetzigen Königs.
Auch Michael Prokosch, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kärntner Landesarchiv, kann den von Messner ausgearbeiteten Stammbaum nachvollziehen: "Der Stammbaum ist nachvollziehbar und korrekt." Im Stammbaum scheint ein Luis von Battenberg und zwei Generationen später ein Philipp Mountbatten von Griechenland und Dänemark, der spätere Prinz Philipp, auf. Die 1917 erfolgte Umbenennung des deutschen Namens Battenberg ins englische Mountbatten erklärt der Historiker mit der damaligen Feindschaft zwischen England und Deutschland. "Es war keine Ausnahme, dass deutsche Namen ins Englische übersetzt wurden", sagt Prokosch. Auch dass, wie es bei König Charles der Fall ist, die Vorfahren von Bayern über Kärnten und zurück nach Deutschland bis nach England gekommen sind, sei nicht außergewöhnlich. "Der europäische Adel war untereinander sehr stark verknüpft. Durch Hochzeiten wollte man die eigene Adelsfamilie absichern, das eigene Haus stärken und im besten Fall einen Zugewinn machen."